Begeistert sind sie beide nicht, weder Romy noch ihre Großmutter Stine, als Romys Mutter einen neuen Job antritt. Denn auf einmal soll Romy nach der Schule bei Stine bleiben, die aber eigentlich mit ihrem Friseursalon völlig ausgelastet ist. Sie arrangieren sich also: Romy sucht erst allerhand Ausflüchte und Auswege, aber irgendwann ist es bei Stine auch gar nicht mehr so doof – und die Oma braucht öfter Romys Hilfe, weil sie immer wieder Dinge vergisst.

Romys Salon wählt eine ähnliche Perspektive wie Honig im Kopf: Das Kind, das der Alzheimer-Patientin näher ist als die Erwachsenen. Ansonsten macht Mischa Kamps berührender Film (wirklich überhaupt nicht nur) für Kinder aber alles anders und vor allem besser als Til Schweigers Schmonzette. Statt schmalziger Versöhnungen gibt es realistische, emotional ehrliche Beziehungen zwischen den Figuren, statt Hochglanzoptik gibt es Bilder von Raststätten und Kleinstädten. Vor allem aber bietet der Film komplexe Figuren und einen klaren, schnörkellosen und zugleich liebevollen Blick darauf, wie eine Familie mit einer schweren, unheilbaren Krankheit umgehen kann. Nämlich trotz aller Widrigkeiten gemeinsam.

FSK 0, empfohlen ab 9 Jahren

Ab heute fast überall als VoD