Wieso dieser Film nicht in den deutschen Kinos zu sehen sein wird – es wird ein ewiges Rätsel bleiben. Womöglich wurden die Erfolgsaussichten dieses durchaus kontroversen Films als nicht besonders hoch angesehen. Nach dem oscarprämierten (Drehbuch) und schlichtweg grandiosen PROMISING YOUNG WOMAN, indem Emerald Fennell toxische Männlichkeit und Rape Culture attackiert, taucht Saltburn tief in die britische Klassengesellschaft hinab. 

Faszinierend ist, wie Fennell sich filmischer Zitate bedient, um Atmosphären zu erzeugen: ein Hauch von Harry Potter mischt sich mit dem queeren Blick aus Call Me By Your Name und wandelt sich schließlich zu einem Thriller, der einige intrigante Motive aus Eiskalte Engel und Gefährliche Liebschaften aufgreift.

Erzählt wird – so könnte man es zusammenfassen – eine einseitige Liebesgeschichte. Zumindest ist dies eine der narrativen Strömungen, dieses so wuchernden Filmes. Oliver (Barry Keoghan) ist an der Universität Oxford ein Außenseiter. Durch eine Reihe von Zufällen freundet er sich mit dem reichen und extrem charismatischen Felix (Jacob Elordi) an und wird über den Sommer auf das Anwesen der Eltern eingeladen. Oliver scheint aber mehr von Felix zu wollen, als dieser zu geben bereit ist. Der Sommer beginnt als große Party und endet in einem Strudel aus Intrige und Tod.

Erstaunlich leichtfüßig, sexuell provozierend und subversiv bösartig: Saltburn ist ein spätes Highlight 2023.

Der Film kann auf Amazon Prime Video gestreamed werden.