Es gibt Kombinationen von Stoff und Regie, die lassen sofort aufhorchen — und genau das trifft ganz gewiss auf Audrey Diwans Neuverfilmung der berühmt-berüchtigten Emmanuelle-Romane von Emmanuelle Arsan zu. Die Buchreihe und die daraus entstandenen Verfilmungen lösten in den 1970er Jahren einen regelrechten Boom aus, passten sie doch in die Zeit der sexuellen Befreiung, neuen Beziehungsformen und dem Wunsch nach einem Ausbruch aus den starren Korsetts konservativer Lebensmodelle. Die Darstellerinnen der Filmreihe wurden zu Superstars (allerdings reichte ihr Ruhm kaum je über die Erotikstreifen hinaus), die Filme und die Bücher zu Millionensellern.

Dass sich nun die französische Filmemacherin Audrey Diwan (Das Ereignis) des Stoffes annimmt, lässt vermuten, dass hier nun ein neuer, eher weiblicher Blick auf die Geschichte der Emmanuelle gelenkt wird. Und schaut man sich heute die Filme von einst an, dann kann das dem Stoff insgesamt nur guttun. 

Emmanuelle wird in diesem Jahr das Filmfestival in San Sebastian eröffnen, mit einem deutschen Kinostart ist sicherlich zu rechnen.