Was haben Spielbergs Die Fabelmans, Todd Fields Tár und Martin McDonaghs The Banshees of Inisherin gemeinsam? Alle drei gingen trotz diverser Oscar-Nominierungen vorvergangene Woche völlig leer aus. Aber sei’s drum, an der Qualität dieses Films rüttelt das schließlich kein bisschen. Und die liegt allen voran in der Atmosphäre des Schauplatzes sowie dem Zusammenspiel der Figuren, die ihn bevölkern. Die bekommen auf ihrer kleinen Insel an der irischen Westküste nichts vom scheinbar so fernen Bürgerkrieg mit und fechten dafür ihren ganz eigenen Kleinkrieg aus.

Denn nachdem Colm (Brendan Gleeson) seinem Saufkumpanen Pádraic (Colin Farrell) urplötzlich die Freundschaft kündigt, erwächst daraus ein Zwist, in den auch die anderen Inselbewohner*innen sowie einige Tiere hineingezogen werden. Und wie das so ist bei solchen Streitigkeiten: Als Außenstehende*r versteht man nicht wirklich (aber irgendwie doch…), warum beide nicht einfach mal reinen Tisch machen, und so wird es immer, immer schlimmer.

Wie schon in Brügge sehen… und sterben?, 7 Psychos und Three Billboards outside Ebbing, Missouri glänzt McDonagh zwar nicht durch eine herausragende Inszenierung, dafür aber mit wunderbar schrulligen Figuren, grandiosen Dialogen sowie einem eleganten Tanz auf der Grenze zwischen brüllend komischem schwarzem Humor und tief berührender menschlicher Tragik. Denn wenn einer Tragikomödie kann, dann McDonagh.

Der Film ist seit dem 15. März in der Flatrate von Disney+ verfügbar sowie bei allen gängigen VoD-Anbietern zum digitalen Kauf ab 11,99 Euro.