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Streaming-Tipps

Streaming-Empfehlungen für Januar 2024

Ein Beitrag von Andreas Köhnemann

ABBA, Abenteuer und Feierlichkeiten – das ist das neue Film-Angebot auf MUBI, Netflix, Amazon Prime, Filmfriend und Sooner.

Meinungen
Inside/Tides/Schneegesellschaft
Inside/Tides/Die Schneegesellschaft

Empfehlung für MUBI

 

  • Der Präsident und meine Kinder

Die französische Filmemacherin Justine Triet (Jahrgang 1978) hat mit Victoria – Männer & andere Missgeschicke (2016) und Sibyl – Therapie zwecklos (2019) ganz hervorragende tragikomische Werke geschaffen. Ihre aktuelle Arbeit Anatomie eines Falls, die bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, greift diverse Sujets dieser Geschichten auf, ist als Mix aus Krimi, Gerichts- und Beziehungsdrama jedoch deutlich ernsthafter. Auch Triets Debüt Der Präsident und meine Kinder aus dem Jahre 2013 ist äußerst bemerkenswert – nicht zuletzt dank Lætitia Dosch und Vincent Macaigne in den Hauptrollen. Es geht um einen Rosenkrieg zwischen einer Journalistin und deren Ex-Mann. Im Hintergrund finden derweil die Präsidentschaftswahlen 2012 statt.

Seit dem 01. Januar verfügbar.

 

Empfehlungen für Netflix

 

Handelt es sich hier um einen guten Film? Nein – eher nicht. Die Story ist banal und maximal vorhersehbar, die Figuren wirken oberflächlich und Pierce Brosnan kann leider immer noch nicht singen. Obendrein hat Meryl Streep bedauerlicherweise deutlich weniger Screentime als im ersten Mamma-Mia!-Teil.

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Aber zum Jahresbeginn kann leichte Musical-Unterhaltung, in der sich niemand allzu ernst nimmt, ja durchaus wohltuend sein. Wer also einfach (erneut) erleben will, wie sich Stars wie Colin Firth, Stellan Skarsgård, Julie Walters und Christine Baranski der ABBA-Alberei hingeben, wird gewiss Spaß haben – und darf sich vor allem über den Neuzugang Cher freuen.

Seit dem 01. Januar im Programm.

 

Auf Basis des gleichnamigen Romans von Pablo Vierci schildert der spanische Regisseur J. A. Bayona eine reale Begebenheit. Eine junge Rugby-Mannschaft aus Uruguay wollte im Oktober des Jahres 1972 mit ein paar Angehörigen nach Chile fliegen. Die Maschine zerschellte jedoch auf dem Weg mit 45 Personen an Bord an einem Berghang in den Anden. Die Überlebenden des Unglücks wurden mit nächtlichen Temperaturen zwischen minus 30 und minus 40 Grad konfrontiert. Nach 72 Tagen konnten 16 Menschen gerettet werden. Für öffentliches Entsetzen sorgte später die Tatsache, dass sich die Menschen in ihrer Notlage vom Fleisch der Verstorbenen ernähren mussten. Der Film konzentriert sich auf den Zusammenhalt innerhalb der Schicksalsgemeinschaft.

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Ab dem 04. Januar im Programm.

 

Empfehlungen für Amazon Prime

 

  • Thelma & Louise

Drehbuchautorin Callie Khouri und Regisseur Ridley Scott erzählen die Geschichte zweier Frauen aus Arkansas, die sich zur Wehr setzen und dadurch mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Das Werk avancierte zum feministischen Roadmovie-Klassiker. Die Hausfrau Thelma (Geena Davis) und die Kellnerin Louise (Susan Sarandon) unternehmen darin einen Wochenendausflug.

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Während eines Stopps erschießt Louise einen Mann, der Thelma zu vergewaltigen versuchte. Da niemand ihnen glauben wird, begeben sich die Freundinnen auf die Flucht nach Mexiko. Das Finale am Rande eines Abgrunds des Grand Canyons ging in die Kinohistorie ein; die beiden Hauptdarstellerinnen sind beeindruckend. In Nebenparts treten Harvey Keitel und Brad Pitt auf.

Seit dem 01. Januar verfügbar.

 

Das von William Monahan geschriebene Drehbuch beruht nicht auf einem der Werke des US-Schriftstellers Raymond Chandler, der die Figur des Privatdetektivs Philip Marlowe einst erdachte, sondern auf dem Roman Die Blonde mit den schwarzen Augen, den der Ire John Banville 2014 unter dem Pseudonym Benjamin Black nach einem Fragment von Chandler veröffentlichte. Neil Jordan hat das Skript in Szene gesetzt; in der Titelrolle tritt Liam Neeson auf. Fehlen darf in diesem Film-noir-Setting natürlich keinesfalls eine Femme fatale: Clare Cavendish (Diane Kruger) erscheint eines Tages in Marlowes Büro, im kalifornischen Bay City des Jahres 1939. Sie ist die Tochter der Filmdiva Dorothy (Jessica Lange) und verheiratet mit dem hedonistischen Richard (Patrick Muldoon). Marlowe soll nach ihrem verschwundenen Geliebten Nico Peterson (François Arnaud) suchen.

Ab dem 05. Januar verfügbar.

 

Der Regisseur Vasilis Katsoupis zeigt in seinem Langfilmdebüt einen Überlebenskampf in einer urbanen Luxuswohnung. Im Zentrum steht der Profi-Einbrecher und Kunstdieb Nemo (Willem Dafoe), der im New Yorker Penthouse eines gerade für längere Zeit verreisten Sammlers ein paar Gemälde stehlen will. Das hochmoderne Sicherheitssystem bewirkt allerdings, dass alle Ein- und Ausgänge verschlossen werden.

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Nemo muss erkennen, dass er in einem goldenen Käfig gefangen ist, in dem das Wasser abgestellt wurde und die Nahrungsmittel knapp sind. Die Klaustrophobie erzeugende Atmosphäre wird von Katsoupis und dessen Kameramann Steven Annis perfekt erfasst – und Dafoe liefert eine hingebungsvolle One-Man-Show.

Ab dem 22. Januar verfügbar.

 

Nach dem Endzeit-Horrorthriller Hell (2011) beweist der Schweizer Autor und Regisseur Tim Fehlbaum, der zwischen 2002 und 2009 in München studierte, erneut seine Stilsicherheit. Erzählt wird hier, wie die Astronautin Louise Blake (Nora Arnezeder), die von einer Weltraumkolonie des Planeten Kepler stammt, in ihre einstige Heimat – die nach einer globalen Katastrophe völlig zerstörte und vermeintlich unbewohnbare Erde – aufbricht und dort auf Überlebende stößt. Beeindruckend ist vor allem die detailreiche optische Gestaltung; die Erde scheint ein einziges Wattenmeer zu sein. Der Score sorgt für eine angemessen unbehagliche Stimmung.

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Ab dem 27. Januar verfügbar.

 

Empfehlung für Filmfriend

 

Die Drehbuchautorin, Regisseurin und Schauspielerin Agnès Jaoui hat sich für ihren fünften Film abermals mit ihrem Lebensgefährten Jean-Pierre Bacri als Co-Autor und Leinwandpartner zusammengetan, um sich gemeinsam vor der Kamera als disharmonisches Ex-Paar auf einem Gartenfest zu zanken. Bei der Einweihungsparty der Fernsehproduzentin Nathalie (wunderbar: Léa Drucker) treffen verglühende Stars und junge Influencer:innen aufeinander. Das Skript spielt mit Klischees über die Medienbranche und über das Gefälle zwischen wohlhabenden und deutlich weniger wohlhabenden Menschen. Allein Nathalies pikierter Gesichtsausdruck beim wiederholten Bellen eines Hundes, das so gar nicht in ihre Vorstellung einer Landhausidylle passen will, macht diese Satire sehenswert.

Alle Filme neu auf www.filmfriend.de kostenlos mit dem Bibliotheksausweis streambar. Alle Infos gibt es hier.

 

Empfehlung für Sooner

 

  • Columbus

In seinem behutsam geschilderten Drama zeigt uns der in Seoul geborene und in den USA aufgewachsene Filmemacher Kogonada die Entstehung einer platonischen Liebe (oder vielleicht auch mehr), die sich allmählich in Unterhaltungen, beim gemeinsamen Umherdriften in der titelgebenden Stadt entfaltet. Die beiden Hauptfiguren Casey (Haley Lu Richardson) und Jin (John Cho) verbindet, dass sie irgendwie an einen Elternteil gebunden sind: Casey an ihre Mutter, die sich bemüht, clean zu bleiben; Jin an seinen Vater, der im Koma liegt. In großartigen Bildern wird eingefangen, wie sich zwei Menschen näher kommen – etwa indem die an Architektur interessierte Casey Jin zu erklären versucht, weshalb sie so fasziniert von einem Gebäude ist. Neben Richardson und Cho glänzen Michelle Forbes und Rory Culkin.

Neu auf https://sooner.de/de im Monats- oder Jahresabo.

 

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