2019 gewann der israelische Regisseur Nadav Lapid mit Synonymes den Goldenen Bären der 69. Berlinale. In seinem jüngsten Film nun geht es um einen Regisseur namens Y (Avshalom Pollak), der jüngst einen großen Erfolg auf der Berlinale feierte und nun zur Premiere seines aktuellen Streifens in eine abgelegene Siedlung im Süden seines Heimatlandes reist, um ihn dort in einer Bibliothek zu präsentieren. In seinem Experimentalfilm geht es um Ahed Tamimis Knie: Die Palästinenserin wurde 2017 nach einer angeblichen Drohung gegenüber israelischen Sicherheitskräfte zu sieben Monaten Haft verurteilt — der Politiker Bezalel Smotrich forderte stattdessen eine Kugel in ihre Kniescheibe.

Nadav Lapid geht in dieser Meta-Erzählung alles andere als handzahm mit seinem Land ins Gericht, kritisiert Zensur und andere politische Vorgänge — und würdigt dabei auch seine Mutter, die während des Schnitts zu Synonymes verstarb. Aheds Knie feierte seine Premiere 2021 in Cannes, ein deutscher Kinostarttermin steht noch nicht fest.