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Streaming-Tipp des Tages: Ran

Ein Beitrag von Christian Neffe

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Ran von Akira Kurosawa
Ran von Akira Kurosawa

Akira Kurosawas letzter großer Historienstreifen: Der 1985 erschienene Ran dreht sich um den Fürsten Hidetora Ichimonji (Tatsuya Nakadai), der im hohen Alter sein Reich unter seinen drei Söhnen aufteilen will und sich selbst aus der politischen Führungsrolle zurückzieht — dabei jedoch nicht auf seine Privilegien verzichten will. Es folgt, was unweigerlich folgen muss: Die Söhne verkrachen sich, es kommt abermals zum Krieg. Fürst Ichimonji sieht seinen Einfluss immer weiter schwinden und seine Kinder der Reihe nach fallen — bis er irgendwann als blasses, geistig verwirrtes und körperlich verwahrlostes Gespinst durch die verwüsteten Lande irrt.

Ran war nach Das Schloss im Spinnwebwald (1957) und Die Bösen schlafen gut (1960) der dritte Film Kurosawas, das auf einem Stück von William Shakespear basiert — in diesem Fall auf König Lear. Gewohnt bildgewaltig kommt dieses Werk daher, es strotzt geradezu vor bedeutungsschweren Farben, Formen, Worten und Taten. Die 160 Minuten fallen bisweilen etwas zäh aus, doch die Geschichte rund um Krieg und Frieden, Chaos und Ordnung, Macht und Unterwerfung weiß auch 2020 noch zu beeindrucken.

Verfügbar in der Flatrate von Amazon Prime Video und bei allen gängigen VoD-Anbietern zur Leihe.

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