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Klassiker mit Kindern: Superman - Der Film

Ein Beitrag von Rochus Wolff

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Christopher Reeve in Richard Donners 1978er "Superman"
Christopher Reeve in Richard Donners 1978er "Superman"

In dieser Rubrik will ich in den kommenden Wochen jeweils zum Wochenende in die Kiste der Filmgeschichte greifen um (mehr oder minder große) Klassiker hervorzuheben – und zu schauen, ob und ab wann sie sich auch mit Kindern anschauen lassen. (Spoiler Alert: In den meisten Fällen ist das super.)

Am Anfang von Bekas – Das Abenteuer von zwei Superhelden erschleichen sich die zwei Protagonisten des Films über ein Dachfenster einen Blick auf ihren Sehnsuchtsort Amerika – im Kino läuft Superman – Der Film. Da wollen sie ab sofort hin, nach Amerika, wo Superman wohnt! Mit ganz so großer Begeisterung ist beim abgeklärten Kinderpublikum der Gegenwart wahrscheinlich nicht mehr zu rechnen, aber der Urvater der modernen Superheldenfilme (von Batman hält die Welt in Atem müssen wir hier auch noch reden, aber das ist eine ganz andere Liga) hat dann doch noch seine Berechtigung.

Richard Donners seinerzeit irrsinnig erfolgreicher Film war damals in Sachen Spezialeffekte vollkommen auf der Höhe der Zeit (und der bis dahin teuerste Film aller Zeiten); der Nachwuchs schaut da sofort genauer hin, was denn wie gemacht wurde, mit Greenscreen, Modellen oder anderen praktischen Effekten. Aber anders als die meisten fast schon frenetisch voranhechelnden Blockbuster der Gegenwart lässt Superman sich Zeit, seine Geschichte zu entwickeln, seine Figuren einzuführen (sogar schon die, die erst in der Fortsetzung wieder eine Rolle spielen sollten) und zu charakterisieren. Allein die Redaktion des „Daily Planet“ ist eine so schöne Aufeinanderhäufung von Filmklischees über Journalismus, dass es eine Freude ist.

Gerade im Vergleich zu den neueren Superman-Filmen fällt auf, dass sich dieser Streifen nicht übermäßig ernst nimmt. Christopher Reeve wechselt in der Titelrolle durchaus ein wenig ironisch lächelnd seine Identitäten von Kal-El zu Clark Kent; seine außergewöhnlichen Fähigkeiten sind eher charmant als bedrohlich. Im Kontrast zu den dunklen, schwermütigen bis fast schon hoffnungslosen Superman-Filmen der letzten Jahre ist das eine willkommene Abwechslung – und für den Nachwuchs ein hervorragender, unblutiger Einstieg in die Welt der Superheldenfilme.

FSK 12, empfohlen ab 11 Jahren

Auf zahlreichen Plattformen als VoD verfügbar.

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