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Im Fokus: Robin Williams

Ein Beitrag von Christian Neffe

Sieben Jahre ist es inzwischen her, dass wir einen genialen Schauspieler auf tragische Art und Weise viel zu früh verloren: Robin Williams. Weil wir diesen Helden unserer Kindheit und Jugend in Gedenken lebendig halten wollen, beleuchten wir seine Werke in unserer Reihe „Im Fokus“.

Meinungen
Aladdin / Good Morning Vietnam / Good Will Hunting
Aladdin / Good Morning Vietnam / Good Will Hunting

Jede*r hat wohl eine eigene Wahrnehmung von Robin Williams. Manche kennen und schätzen ihn vor allem für seine komödiantischen, familienfreundlichen Rollen, andere für die des einfühlsames Mentors, und manche womöglich für jene Rollen, in denen er eine dunkle Seite zeigte. All das beweist: Robin Williams war in seiner Arbeit überaus wandelbar und hinterließ stets Eindruck, mal als lachender, mal als weinender Clown, der aber stets alle Herzen zu erobern wusste.

Eva Rinaldi, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Geboren wurde Williams am 21. Juni 1951 in Chicago. Seine Mutter war Gründerin einer Modeagentur, sein Vater leitender Angestellter bei Ford. Bald schon zog es die Familie in den Westen nach Los Angeles. Williams brach ein Politikwissenschaftsstudium ab, auch sein Beitritt zu einer Theaterklasse blieb ohne Abschluss. Stattdessen belegte er ein Improvisationsseminar, trat einer Stand-up-Comedy-Gruppe bei — und wurde nach einem Vorsprechen an der renommierten New Yorker Schauspielschule Julliard’s aufgenommen. Dort knüpfte er Freundschaften fürs Leben unter anderem mit Christopher Reeve.

Weite Bekanntheit erlangte Williams nach mehreren TV-Show-Auftritten in den Sitcoms Happy Days (1974-84) und der Auskopplung Mork vom Ork (1978-82), in der er die Hauptrolle übernahm. Einem Grammy für die beste Comedy-Aufnahme im Jahre 1980 folgte der Wechsel ins Film-Business. Doch Robert Altmans Popeye — Der Seemann mit dem harten Schlag (1980) entpuppte sich als Flop. Williams blieb aber am Ball — und schaffte spätestens 1987 den Durchbruch.

 

Eine Auswahl von Robin Williams‘ Filmen

 

Garp und wie er die Welt sah (1982) von George Roy Hill

Nach seiner ersten Filmhauptrolle in Popeye, der von der Kritik verrissen wurde, wechselte Williams ins Charakterfach und wurde für die Romanverfilmung Garp und wie er die Welt sah engagiert. Darin spielt er die vaterlos aufgewachsene Titelfigur, die die Welt mit anderen Augen sieht und davon träumt, Schriftsteller und Ringer zu werden, um seine Jugendliebe von sich zu überzeugen. Kommerziell war das zwar kein Erfolg, die Kritik äußerte sich jedoch wohlwollend über die gelungene Inszenierung und menschlich-warmherzige Erzählung.

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Good Morning, Vietnam (1987) von Berry Levinson

Der Film, der Williams‘ Durchbruch markierte: In Good Morning, Vietnam spielt er den Radiomoderator Adrian Cronauer, der die Truppen im Kriegsgebiet mit seiner überschwänglichen Art vergnügen soll. Doch wie heißt es so schön: Nichts ist unpolitisch. Und so wird auch Cronauers Einstellung gegenüber dem Krieg und dem damit verbundenen Leid der Zivilbevölkerung und der Soldaten immer kritischer, er lehnt sich gegen die Zensur auf und gerät in Konflikt mit der Befehlsgewalt.

Der Hauptdarsteller gibt hier alles, spielt mit Körper und Stimme, und tut dies überdies in einem Affenzahn. Dafür gab es einen Golden Globe und eine Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller. Was den Auftakt für eine eindrucksvolle Karriere in den 90ern und frühen 2000ern markierte.

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Der Club der toten Dichter (1989) von Peter Weir

Wie großartig Williams auch in dramatischen Rollen performen konnte, bewies er schon früh in Der Club der toten Dichter, in dem er einen freigeistigen Lehrer an einer streng konservativen Schule spielt und seine Schüler*innen dazu animiert, entgegen allen gesellschaftlichen Drucks an ihrer Selbstentfaltung festzuhalten, gipfelnd in der berühmten Szene, in der der Nachwuchs auf die Tische steigt. Ein Film über einen fundamentalen Generationen- und Wertekonflikt, für den Williams seine nächste Oscar-Nominierung einheimste.

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Zeit des Erwachens (1990) von Penny Marshall

Williams hier ist als Arzt zu sehen, der an einem seiner Patienten (Robert De Niro), welcher seit seiner Kindheit im Koma liegt, eine neue Therapie ausprobiert. Die schlägt an, der Patient erwacht, doch die Wirkung der Behandlung lässt bald nach, was sich diversen Rückfallerscheinungen äußert. Ein hoch emotionaler Film, der deutlich macht, dass auch in scheinbar leblosen Patienten und hoffnungslosen Fällen ein Individuum steckt, das das Leben genießen will und es auch verdient hat. 

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Hook (1991) von Steven Spielberg

Es hätte wohl kaum eine bessere Besetzung für einer Figur geben können, die zwar erwachsen ist, aber nicht erwachsen werden will: In Hook hat Peter Pan (Williams) Nimmerland längst verlassen, hat Familie und einen gut bezahlten Job. Doch sein alter Erzfeind Captain Hook (Dustin Hofmann) will weiterhin Rache, entführt dessen Kinder, und so kehrt auch Peter Pan nach Nimmerland zurück, wo er seine naive, kindliche und lebensfrohe Seite wiederentdeckt. Steven Spielberg inszenierte Hook gewohnt souverän und profitierte dabei allem voran von seinen beiden Hauptdarstellern, was den Film zu einer wunderschönen Abenteuerreise zurück in die Kindheit macht.

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Aladdin (1992) von John Musker & Ron Clements

Über den Disney-Zeichentrickklassiker Aladdin und die Tatsache, dass Robin Williams‘ Synchronarbeit diesen Film maßgeblich bereicherte, braucht es keine großen Worte. Auftauchen muss dieser Film hier dennoch, nicht nur aufgrund der Tatsache, dass es ein Klassiker ist, sondern weil Williams‘ Beteiligung ungewollt zu einem Umbruch in der Synchronisation von Animationsfilmen führte. Denn ab da wurden zunehmend prominente Schauspieler*innen anstelle von reinen Synchronsprecher*innen für die Hauptrollen engagiert und mit ihnen geworben. Lindsay Ellis hat diese Geschichte in einem ausführlichen Video-Essay zusammengefasst — inklusive der Tatsache, dass in der PR-Kampagne für Aladdin entgegen Williams‘ ausdrücklichen Wunsch vor allem mit ihm geworben wurde.

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Good Will Hunting (1997) von Gus Van Sant

In den 90ern tobte sich Williams weiterhin als sympathischer Slapstick-Komiker in Familien- und Kinderfilmen aus, Mrs. Doubtfire, Jumanji und Flubber etwa. Nebenbei entwickelte er sich aber auch als Charakterdarsteller weiter und setzte sich spätestens mit Good Will Hunting ein Denkmal. Und nicht nur, weil er dafür endlich seinen wohlverdienten Oscar bekam. Als Psychologe Sean Maguire, der den mathematisch hochbegabten, aber von psychischen und privaten Problemen verfolgten Will Hunting (Matt Damon) behandelt, verkörperte er hier eine der wohl empathischsten Figuren der Filmgeschichte. Beide schufen im Zusammenspiel Momente für die Ewigkeit, dem klugen Skript von Damon und Ben Affleck sowie der einfühlsamen Inszenierung von Gus Van Sant sei Dank.

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Insomnia — Schlaflos (2002) von Christopher Nolan

Die Jahrtausendwende markierte auch für Robin Williams einen Wandel in den Figuren, die er verkörperte. Waren es zuvor sanfte Gefühlsmenschen und hibbelige Kindsköpfe, die er spielte, kamen nun auch waschechte Antagonisten mit psychopathischen Veranlagungen dazu. Im Jahr 2002 gleich doppelt: Neben One Hour Photo hinterließ der Schauspieler vor allem in Christopher Nolans unterschätztem Insomnia Eindruck. Darin verkörpert er einen Krimi-Autor, dem ein von Al Pacino gespielter und an Schlafstörung leidender Polizist in einem Mordfall auf den Fersen ist. Williams spielt diese Rolle überraschend zurückhaltend und subtil, selbst im bleihaltigen Finale. Und exakt diese innere Ruhe ist es, die der Figur ihre so bedrohliche Ausstrahlung verleiht.

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Nachts im Museum-Trilogie (2006, 2009 & 2014)

Ab der zweiten Hälfte der 2000er bis zum seinem Tod war Williams hauptsächlich in Neben- oder Sprechrollen zu erleben. Einer der Gründe dafür war wohl auch sein Rückfall in die Drogensucht (in den 70ern war er alkohol- und kokainabhängig, wurde nach dem Tod seines Freundes John Belushi 1982 jedoch abstinent). Man sah ihn vor allem in kleinen, aber doch stets Eindruck hinterlassenden Rollen etwa in Der Klang des Herzens (2007) oder Der Butler (2014), dort als Dwight D. Eisenhower. Seine letzte wirklich prominente Rolle war ebenfalls präsidialer Natur: In den drei Filmen der Nachts im Museum-Reihe spielte er die zum Leben erwachte Figur von Theodore Roosevelt. Und besann sich in diesem komödiantischen Korsett noch einmal auf seine Wurzeln zurück.

Alles drei Filme sind verfügbar bei Disney+ und allen gängigen VoD-Anbietern zur Leihe und zum Kauf.

 

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