Bertrand Bonellos letzter Spielfilm Coma war ein etwas Kleinerer – ein Lockdown-Projekt, ein Essay. The Beast dagegen sieht aus wie ein Arthouse-Blockbuster, und kann mit den besten Werken des Franzosen (wie Nocturama) mithalten, wenn man den Vorschusslorbeeren des Publikums in Venedig und Toronto glaubt.

Die Science-Fiction-Geschichte beruht lose auf der Henry-James-Novelle Das Biest im Dschungel, die letztes Jahr auch von Patric Chiha verfilmt wurde. Bonello entfernt sich aber weiter von der Vorlage: Léa Seydoux spielt eine Frau in der Zukunft, die sich „ihre DNA reinigen lassen“ will, wissen wir aus der Synopsis. Von Andreas Köhnemann wissen wir: Es gibt noch zwei weitere Erzählebenen – einen Kostümfilm, angesiedelt im Paris des Jahres 1910, sowie Szenen im Großstadtschungel von Los Angeles, die knapp hundert Jahre später spielen. Er konnte den Film schon in Venedig für uns besprechen. Sein Fazit: Großartig.

Seitdem sind wir sehr gespannt. Leider gibt es noch keinen Starttermin für Deutschland. Und für alle, die mitzählen: Ja, Seydoux weint.