Die Filme sogenannter Meister werden im Alter nur selten kürzer und weniger ambitioniert. Francis Ford Coppola wird in Cannes in wenigen Tagen mit Megalopolis seinen 23. Film präsentieren. Die Idee dazu soll Coppola schon seit über 40 Jahren umtreiben, und nur durch Einsatz seiner eigenen Millionen endlich umgesetzt worden sein.

Der nun erschienene erste Teaser zeigt eine einzige Sequenz des Films: Eine von Adam Driver gespielte Figur scheint den Verlauf der Zeit anhalten zu können – und testet dies ausgerechnet, indem sie sich hoch über der Riesenstadt vom Dach eines altehrwürdig wirkenden Gebäudes fallen lässt. Megalopolis spielt in der Zukunft, in einer New York City nachempfundenen Metropole, die gerade zerfällt wie das Römische Reich: Finanzkrisen, Korruption. Coppola scheint einer der vielen Männer zu sein, die fast täglich an das Römische Reich denken, wie letztes Jahr ein TikTok-Trend verlautete.

Drivers Figur mit den besonderen Fähigkeiten ist ein Architekt. Er plant, die Stadt als nachhaltige Utopie wiederaufzubauen, muss aber in den Konflikt mit dem Bürgermeister gehen, gespielt von Giancarlo Esposito, der andere Vorstellungen hat. Neben Driver und Esposito wird auch ausgerechnet Shia LaBeouf in einer Nebenrolle zu sehen sein. Seit ihm Ende 2020 von Ex-Partnerin FKA twigs sexuelle Übergriffe und weitere Gewalttaten vorgeworfen wurden, hat LaBeouf nur noch ein weiteres Engagement bekommen: in Padre Pio vom kontroversen Abel Ferrara. Bei dem überraschte es weniger als bei Francis Ford Coppola.