Zugegeben, der Vergleich ist gewagt und sicherlich, wenn überhaupt, auch nur teilweise zutreffend — und doch fühlt man sich beim Anschauen von Have a Nice Day (nicht nur) unterschwellig an Pulp Fiction erinnert. Einerseits aufgrund der episodischen Struktur, andererseits aufgrund der Prämisse, bei der verschiedene Klein- und Großkriminelle zufällig aufeinandertreffen, wenn es darum geht, eine Tasche mit einer riesigen Menge Geld zu sichern. Die wurde einem Gangsterboss vom Bauarbeiter Xiao Zhang gestohlen, der nun damit sowie mit seiner Freundin aus China ausreisen will — er wird dabei aber nicht nur von den Handlangern des ursprünglichen Besitzers gejagt, sondern auch von einem an Pumpkin und Honey Bunny erinnernden Gaunerpaar gekidnappt.

Der offensichtlichste Unterschied zum Tarantino-Klassiker besteht derweil darin, dass die chinesische Produktion als (erwachsener) Animationsfilm daherkommt — und damit auch einige inszenatorische Überraschungen wie eine herrlich ironische Musicalnummer bereithält. Am Ende laufen dann — da sind wir aber wieder bei Tarantino — alle Fäden in einem blutreichen Finale zusammen.

Noch bis 11. Mai bei Mubi verfügbar.