12.08.2019: Nach den Massenmorden in El Paso und Dayton hat Universal Pictures den Thriller The Hunt vorerst aus dem Programm genommen. Das berichtet unter anderem der Hollywood Reporter.

In der von Blumhouse Pictures produzierten Thrillersatire von Craig Zobel wachen einige Individuen an einem unbekannten Ort auf und müssen feststellen, dass sie von der reichen Elite als Sport gejagt werden. Der Film mit Hilary Swank und Emma Roberts hätte am 27. September 2019 in die US-Kinos kommen sollen. Als erste Reaktion auf die Geschehnisse in El Paso und Dayton hatte Universal bereits Werbespots für The Hunt zurückgezogen.

Nun ist der Kinostart bis auf Weiteres abgesagt. Auf der Website des Films findet sich lediglich ein Statement von Universal auf schwarzem Grund: „Nachdem Universal Pictures bereits die Marketingkampagne für The Hunt hat ruhen lassen, hat sich das Studio nach reiflicher Überlegung entschlossen auch den Kinostart abzusagen. Wir stehen hinter unseren Filmemachern und werden weiter die Werke von mutigen und visionären Schöpfern auswerten — wie jene, die diesen sozialsatirischen Thriller realisiert haben. Aber wir finden, jetzt ist nicht die richtige Zeit diesen Film in die Kinos zu bringen.“ 

Die Entscheidung von Universal sorgte in erster Linie wegen ihres Timings für Debatten. Nur einen Tag zuvor hatte Donald Trump sich auf Twitter kritisch über The Hunt geäußert, ohne den Film konkret beim Namen zu nennen:

Liberal Hollywood is Racist at the highest level, and with great Anger and Hate! They like to call themselves “Elite,” but they are not Elite. In fact, it is often the people that they so strongly oppose that are actually the Elite. The movie coming out is made in order….

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 9. August 2019

Bereits vor Donald Trumps Äußerungen hatte The Hunt in sozialen Netzwerken für Diskussionen gesorgt, nachdem das Network ESPN einen zuvor genehmigten Werbespot für den Film zurückgezogen hatte. Im Nachklang der letzten Massenmorde in Ohio, Texas und Kalifornien sind auch die generellen Debatten um die US-Waffengesetzte neuerlich entbrannt.

Von Blumhouse oder Craig Zobel gab es bislang keine Statements. Hilary Swank, die sich gegenwärtig auf dem Filmfestival in Locarno aufhält, wollte sich ebenfalls nicht äußern. Es sei nicht sinnvoll über einen Film zu diskutieren, den noch niemand gesehen habe.