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Studie zu Alfred Bauer veröffentlicht

Ein Beitrag von Bianka-Isabell Scharmann

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Berlinale 2018
Berlinale 2018

Alfred Bauer, der erste Leiter der Berlinale, war nach Erkenntnissen einer gerade erschienenen Studie tiefer in den Propaganda-Apparat des Dritten Reiches verstrickt, als bisher angenommen. Auch wurde deutlich, dass Bauer aktiv seine Rolle im Rahmen der Entnazifizierung verschleiert habe. 

Das aktuelle Leitungsduo der Berlinale selbst hat die Studie zu Bauers Vergangenheit beim Münchener Institut für Zeitgeschichte in Auftrag gegeben, nachdem Anfang des Jahres die Wochenzeitung Die Zeit eine Reportage über Bauer veröffentlicht hatte. Während der diesjährigen Berlinale wurde dann auch aufgrund des bestehenden Verdachts gegen den ersten Leiter der Preis in seinem Namen nicht verliehen. 

Aus der Studie geht weiterhin hervor, dass er nicht nur eine zentrale Rolle in der Reichsfilmintendanz innehatte, sondern dass er auch Parteimitglied war. Er hatte sich schon früh in 1933 verschiedenen nationalsozialistischen Gruppen angeschlossen und trat 1937 dann in die NSDAP ein. Nach 1945 hat Bauer dann systematisch seine tiefgehende Involvierung verschleiert, sodass er aufgrund seiner Erfahrung im Filmbereich ein geeigneter Kandidat für die Leitung der Berlinale schien. 

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