Jack Finneys Roman Die Körperfresser kommen und dessen drei Verfilmungen sind aus der Science-Fiction-Geschichte nicht wegzudenken. Sie sind die ikonischen Beispiele für das auf menschliche Urängste rekurrierende Motiv der Fremdübernahme von Körpern durch kolonisierende Aliens. Dieses Motiv wird deshalb seither oft schlicht mit dem Begriff Body Snatchers bezeichnet, wie im Originaltitel des Romans, und kann je nach Epoche ganz unterschiedliche Dinge mitverhandeln. In Philip Kaufmans 1978er Die Körperfresser kommen sah die zeitgenössische Kritik Bezüge zum Vietnamkrieg und zur Watergate-Affäre, die das Vertrauen der US-Bevölkerung in ihre Regierung erschüttert hatten.

Der letzte Woche verstorbene Donald Sutherland spielt darin den Gesundheitsinspektor Dr. Bennell, der im Verlauf von nur ein paar Tagen feststellen muss, dass ein rapide wachsender Teil seiner Mitmenschen zwar äußerlich unverändert ist, aber jegliches menschliches Mitgefühl verloren hat. Die Menschheit oder auch nur sich selbst zu retten, erscheint als beinah unmöglicher Wettlauf gegen die Zeit. Bennell und seine Vertrauten, gespielt von Brooke Adams, Jeff Goldblum und Veronica Cartwright, können bald nicht einmal sich gegenseitig vertrauen.

Durch schräge Kameraperspektiven und einen unheilvoll dissonanten Score von Jazzmusiker Denny Zeitlin überträgt Die Körperfresser kommen die Paranoia seiner Welt aufs Publikum. Sutherland, der in vielen Genrefilmen mitgespielt hat und als Charakterdarsteller oftmals eine notwendige Erdung in Horror- und Actionfilme hineinbrachte, erzeugt hier schließlich ein Schlussbild, das sicherstellt, dass die Paranoia auch nach dem Abspann noch tief in den Knochen sitzt.

„Die Körperfresser kommen“ ist bei den gängigen VoD-Anbietern zur Leihe sowie bei Paramount+ im Abo verfügbar.