Chocolat (2000)

Als die geheimnisvolle Vianne (Juliette Binoche) mit ihrer kleinen Tochter in einem verschlafenen französischen Dorf eine Chocolaterie eröffnet, sind die religiösen Oberhäupter stark verärgert. Ausgerechnet während der Fastenzeit gelingt es ihr, den Bewohnern ihre Freude am Genuss zurück zu geben. Der mittlerweile zu einem festen Bestandteil vieler DVD-Sammlungen gewordene Film von Lasse Hallström war im Jahr 2001 für fünf Oscars nominiert, unter anderem als Bester Film.

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Meinungen

Martin Zopick · 26.05.2024

Der überaus gelungene Spitzenfilm ist zunächst einmal eine optische Verführung. Es läuft einem das Wasser im Mund zusammen, wenn man die Zubereitung der zahlreichen Leckereien sieht. Schokolade at its best. Die eingebundene Liebesgeschichte (Binoche/Depp) erwärmt das Herz und zwar wie sie beginnt, wie sie dargeboten wird und wie sie hier ausgeht. Dann kommt noch eine märchenhafte Facette hinzu: die Geschichte vom Nordwind und seiner treibenden Kraft sowie das unsichtbare Känguru Pantouffle. Und vor diesem Hintergrund wird die Heuchelei der spießbürgerlichen Gesellschaft zur Freude aller karikiert. Selbst das Phänomen Rassismus wird gestreift. Alle vier Ebenen überzeugen, wegen der beeindruckenden Leistung des ganzen Ensembles, allen voran Judi Dench. Alle Figuren werden mit viel Sympathie dargestellt, bis in kleine Nebenrollen oder selbst die kleinen Vierbeiner. Der Genuss als Verführer, den jeder einfach mögen muss. Genauso wie die erfreulichen Nebenwirkungen des braunen Goldes. Die Musik von Rachel Portman verfeinert das Ganze und macht den Film in mehrfacher Hinsicht zum Hochgenuss.