05.04.2018: Der Wolf im Wohnzimmer
Ein Beitrag von Katrin Doerksen
Als 2016 Wild von Nicolette Krebitz die Runde machte, hinterließ der Film neben einer Handvoll anderen so viel Eindruck, dass in Kritikerkreisen bereits von einem „New German Fantastik Cinema“ die Rede war.
Filme wie Wild (oder auch Till Kleinerts Der Samurai oder Der Nachtmahr von AKIZ) spielen nicht einfach nur mit Genreversatzstücken und popkulturellen Referenzen, stattdessen binden sie ihre fantastischen Auswüchse, ihre Transgression und ihren kreativen Überschuss jeweils sehr genau an den Ort, die Zeit, die Umstände, aus denen sie entsprungen sind. In Wild ist es eine triste mittelgroße Stadt in Ostdeutschland, eine recht einsam lebende, schüchterne Frau (gespielt von Lilith Stangenberg), die sich einen Wolf in ihre karge Plattenbauwohnung holt, um gemeinsam mit ihm zusehends zu verwildern. Nicolette Kredits verpackt diese umgedrehte Rotkäppchengeschichte in so einfühlsame wie freie und radikale Bilder. Ein Ausbruch aus dem Alltag, aus jeglicher Konvention, eine Auflösung sämtlicher Grenzen zwischen Zivilisation und Wildnis.
Wild von Nicolette Krebitz mit Lilith Stangenberg, Georg Friedrich und Pit Bukowski, 22:30 Uhr auf Arte
von Robert Schwentke | 20:15 Uhr |
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