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Streaming-Tipps

Streaming-Tipp des Tages: Pochmann

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Oskar Roehler in "Pochmann"
Oskar Roehler in "Pochmann"

Im Alltag droht man schnell mal zu vergessen, dass es noch etwas außerhalb von Netflix und Co gibt, abseits der ausgetretenen Pfade. Eine tolle Ressource für fast vergessene Filme ist etwa das Archiv der DFFB. Dort stehen häufig nicht nur Filme selbst online, sondern auch ergänzendes Material: Fotos vom Set und Filmstills, handschriftliche Drehpläne, Verzeichnisse der genauen Drehorte und aller verfügbaren Kopien.

Den perfekten Einstieg in diese Fundgrube bietet Pochmann, ein früher Spielfilm des Filmemachers Horst Markgraf aus dem Jahre 1988. Im Mittelpunkt: Der glücklose Fernfahrer Paul Pochmann, der sich in die Zeitschriftenverkäuferin Inez Maiberg verliebt. Doch sie erwidert seine Gefühle nicht, und da setzt bei Pochmann alles aus. In der Hauptrolle: Der junge agent provocateur Oskar Roehler (Enfant Terrible). Die Musik dazu stammt im Übrigen von Roland Wolf, der damals Mitglied bei Nick Caves Bad Seeds war. Auf schwarzweißem 16-mm-Material in Kreuzberg gedreht (unter anderem beim Gleisdreieck und der Marheineke Markthalle) wird die Komödie zu einem ungeschliffenen Westberlinfilm, so intensiv und roh wie das Boxmatch, das sich Pochmann mit seiner Flamme anschaut.

Pochmann ist auf der Website des DFFB-Archivs kostenfrei zum Streamen verfügbar.

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