Nothing Lasts Forever (2022)

Ein großes Medienthema ist die Überschwemmung des Marktes mit synthetischen Diamanten nicht. Doch die auf Diskretion bedachte Schmuckbranche durchlebt umso einschneidendere Veränderungen. In seiner spannenden Recherche leuchtet Jason Kohn dieses spezielle Phänomen aus und hinterfragt dabei unsere Vorstellungen von Wert, Echtheit und Symbolik. Kohn, in dessen Interviewstil der Einfluss von Lehrmeister Errol Morris spürbar ist, hat sich früher schon mit komplexen Themen befasst: in Manda Bala mit der Kriminalität in Brasilien, in Love Means Zero mit der Welt des Profitennis. Auch in seiner dritten Regiearbeit rückt er das Dokumentarische in die Nähe zum Thriller. Er stilisiert die Interviewten zu Antagonisten, nimmt uns mit zu Messen, Diamantminen, Laboren und Kongressen in den USA, Afrika, China und Indien – ein Labyrinth, in dem Illusion und Realität, Echtes und Imitat verschwimmen. Der Wert, den wir Waren beimessen, wird zweifelhaft, die Diamanten stehen dafür exemplarisch ein: Ihre Exklusivität ist eine Illusion, geschaffen durch jahrzehntelanges Marketing; ihre Bedeutung beruht auf Werten, die von den künstlichen Edelsteinen – Produkt von Betrug und Marktdynamik – infrage gestellt werden. (Quelle: Berlinale.de)

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