Seit dieser Woche hat MUBI erstmals die vollständige sogenannte Rache-Trilogie von Park Chan-wook im Programm. Es sind die Filme, allen voran Oldboy, die zum internationalen Renommee des Regisseurs und seinen Einladungen auf Festivalbühnen am meisten beigetragen haben. Daneben hat aber auch ein Werk seinen Weg auf die Streaming-Plattform gefunden, das sich von diesen düsteren Thrillern unterscheidet und deshalb vergleichsweise unterschätzt ist: die bunte Psychiatrie-RomCom I’m A Cyborg But That’s Okay.

Young-goon (Lim Su-jeong) denkt, eine Menschmaschine zu sein. Deshalb leckt sie Batterien, anstatt herkömmliche Nahrung zu sich zu nehmen, und kommuniziert nur mit elektronischen Geräten – bis sie Il-soon (K-Pop-Star Rain) kennenlernt. Der wiederum hält sich für einen grandiosen Dieb, der seinen Mitmenschen sogar Charaktereigenschaften stehlen kann. Ein unkonventionelles Pärchen also, aber vielleicht gerade deshalb geeignet, sich gegenseitig zu unterstützen – besser, als die „Männer in Weiß“ in der Einrichtung es können.

Park Chan-wook schafft mit I’m A Cyborg But That’s Okay eine von schrägen Figuren bevölkerte, durchaus düstere Welt, in der er dann aber eine im Grunde herzerwärmende Geschichte findet. Wer sich auf Widersprüche, Pastellfarben und surrealistische Darstellungen des menschlichen Inneren einlassen kann, entdeckt hier den kauzigsten und zugleich zartesten Film des Südkoreaners.

„I’m A Cyborg But That’s Okay“ sowie weitere Filme von Park Chan-wook sind jetzt bei MUBI zu sehen.