Das geheime Zimmer

Eine Filmkritik von Verena Schmöller

Abenteuer Vergangenheit

Die Sommerferien sind noch weit entfernt, da kommen sie schon ins Kino: Das geheime Zimmer von Daniel Hedfeld erzählt die Geschichte von zwei 14-jährigen, die sich während der ‚Großen Ferien‘ auf die Spuren ihrer Großeltern begeben. Sie durchforsten wie Detektive die Dokumente der Vergangenheit und entdecken, dass ihre Familiengeschichten eng miteinander verknüpft sind.
Es ist der letzte Schultag: Während die halbe Klasse nach Sylt fährt, bleibt Lutz (Lucas Brendle) zu Hause und hilft seiner Mutter Ulrike (Kathrin Hildebrandt) in deren Kino. Auch Lutz‘ Freund Christoph (Alexander Maßling) ist Außenseiter, dafür aber ein treuer Freund, und er verbringt die freien Tage ebenfalls im heimatlichen Ort. Es scheinen ihnen öde Tage bevorzustehen, so dass Christoph schon dabei ist, sein nächstes Filmprojekt zu planen.

Dann aber kündigt sich Besuch an: Ulrikes Schulfreund Friedrich (Joachim Kappl) verbringt eine Woche mit seiner Tochter Anna-Lena (Friederike Schlüter) bei Ulrike und Lutz — seine Mutter ist gestorben, die beiden sind zur Beerdigung aus Berlin angereist und nun damit beschäftigt, den Papierkram zu erledigen und die Wohnung von Mutter bzw. Großmutter aufzulösen. Nebenbei soll Anna-Lena auch die Ferien genießen; allerdings steht sie der Provinzjugend und vor allem dem tollpatschigen Lutz eher skeptisch gegenüber, verbringt nur widerwillig Zeit mit ihm und Christoph, lernt sie dann jedoch als loyale Zeitgenossen kennen, während sie von den attraktiveren Jungs im Dorf versetzt wird.

Zusammen mit Lutz und Christoph sucht Anna-Lena das nun verlassene Haus ihrer Großmutter auf, wo sie ein geheimes Zimmer entdecken, das ihre Neugier weckt. Sie finden Briefe und ein herzförmiges Amulett und beginnen, in der Vergangenheit der Großmutter herumzustöbern, in der auch Lutz‘ Großvater eine Rolle zu spielen scheint. Und von jetzt auf nachher wandeln sich ihre Sommerferien in ein großes Abenteuer.

Das geheime Zimmer hat interessante Ansätze und basiert auf originellen Ideen, letztendlich vermag der Film sie aber doch nicht recht umzusetzen. Gerade die Figur des Lutz gerät ins Clownhafte, der Film damit zum Klamauk, was schade ist, denn er könnte eigentlich mehr. Die gezeigten Episoden vom „Flammenmann“ lassen nicht nur Anna-Lena die Augen verdrehen. Sie erzeugen auch ein Spannungsvakuum, vor allem auch deshalb, weil sie in voller Länge gezeigt werden und damit der Eindruck entsteht, als hätte man Zeit schinden wollen.

Am Ende wird man dann jedoch durch das gemeinsame Filmprojekt von Lutz, Christoph und Anna-Lena fast versöhnt: In einem selbstgedrehten schwarz-weißen Stummfilm erzählen sie die Geschichte von Anna-Lenas Großmutter und Lutz‘ Großvater — und dies in einer ansprechenden Bild- und Ernsthaftigkeit, die den erzählten Ereignissen gerecht werden. Nichtsdestotrotz: Der Film kann mit anderen spannenden Jugendfilmen nicht mithalten.

Das geheime Zimmer

Die Sommerferien sind noch weit entfernt, da kommen sie schon ins Kino: „Das geheime Zimmer“ von Daniel Hedfeld erzählt die Geschichte von zwei 14-jährigen, die sich während der ‚Großen Ferien‘ auf die Spuren ihrer Großeltern begeben. Sie durchforsten wie Detektive die Dokumente der Vergangenheit und entdecken, dass ihre Familiengeschichten eng miteinander verknüpft sind.
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