American Graffiti (1973)

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Einen spektakulären Überraschungserfolg stellte seinerzeit dieser US-amerikanische Film aus dem Jahre 1973 dar, der längst zu den Klassikern der High School Movies zählt: American Graffiti von George Lucas, der sich mit dieser Geschichte einer ereignisreichen Nacht um eine Gruppe von Schulabsolventen in die finanzielle Unabhängigkeit katapultierte. So schwierig es sich damals für den mittlerweile berühmten Star Wars Regisseur gestaltete, die notwendigen Gelder für seinen zweiten Spielfilm zu organisieren, so sensationell fiel der Triumph weltweit an den Kinokassen und bei den Kritikern aus: Über 200 Millionen US-Dollar spielte der Film insgesamt ein, der fünffach für den Osacar nominiert wurde und neben anderen Auszeichnungen zwei Golden Globes gewann.

Eine kalifornische Kleinstadt im Sommer des Jahres 1962: Die Freunde Curt Henderson (Richard Dreyfuss), Steve Bolander (Ron Howard), Terry "Froschauge" Fields (Charles Martin Smith) und John Milner (Paul Le Mat), der bereits vor einer Weile gepasst hat, haben gerade die High School abgeschlossen und treffen ein letztes Mal wie bereits unzählige Male zuvor am Abend zusammen, bevor sich ihre Wege künftig trennen werden. In dieser bedeutsamen Atmosphäre zwischen Abschied, Aufbruch, Erinnerungen und vagen Ängstlichkeiten erleben alle gemeinsam und doch jeder für sich eine aufregende Sommernacht, flankiert von heißen Schlitten, ebensolchen Weiblichkeiten und Rock ’n’ Roll ...

Ausgestattet mit einem sorgfältigen, stilistisch stimmigen Szenario, einem frischen Ensemble aus späteren Stars wie Richard Dreyfuss und Harrison Ford, einer berührenden Stimmung, die das Lebensgefühl jener Zeiten der frühen 1960er ansprechend transportiert, sowie einem mitreißenden Soundtrack mit tanzbaren, originalen Klassikern von Bill Haley & His Comets, Buddy Holly, The Beach Boys, Fats Domino, Chuck Berry und zahlreichen Anderen stellt American Graffiti ein Porträt einer US-amerikanischen Jugend dar, deren Geschichte der folgenden Jahre von massiven politischen Unruhen geprägt worden ist. Regisseur George Lucas, der den Film 1973 mit diesem Bewusstsein inszeniert hat, ist damit ein ebenso charismatisches wie nostalgisches Werk gelungen, das milde Ahnungen dieses drastischen Wandels vorausschickt.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/american-graffiti-1973