The Lego Ninjago Movie (2017)

Eine Filmkritik von Maria Engler

Ninja Luke Skywalker im Legoland

Wer weder Kinder noch ein ausgewachsenes Faible für kleine bunte Bauklötze hat, die beim Drauftreten bekanntermaßen furchtbar wehtun, dem ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein überraschend großes filmisches Universum entgangen. Geschickt und unsichtbar wie ein Ninja versteckte es sich im Vormittagsprogramm von Kindersendern, um nun im Kino zuzuschlagen. The Lego Ninjago Movie ist die mittlerweile dritte Kinoproduktion, die sich um die weltberühmten Steine dreht, und stampft das umfangreiche Universum der gleichnamigen TV-Serie auf leicht verdauliche Kinofilmlänge ein.

Ganze sechs Staffeln und über 70 Episoden der Fernsehserie Ninjago, die sich um das Schicksal von verschiedenfarbigen Ninjas und deren zahlreiche Feinde dreht, haben bereits das Licht der Welt erblickt. Seit 2011 läuft die Serie als mittlerweile erfolgreichste der insgesamt 14 Lego-TV-Serien und erhält nun eine kompakte Kinoauswertung. Mit The Lego Movie oder The Lego Batman Movie (man beachte an dieser Stelle die reichlich simple und mittlerweile recht dröge Standard-Betitelung der Kinofilme) hat das Ninja-Abenteuer allerdings nichts zu tun. Auch von den Inhalten der Serie ist der Film abgekoppelt, sodass die größtmögliche Zugänglichkeit auch für Menschen gewährleistet ist, die weder die anderen Kinofilme noch die Serie kennen.

The Lego Ninjago Movie beginnt in einem kleinen Geschäft, in dem ein kleiner Junge (Kaan Guldur) dem Ladenbesitzer (Jackie Chan) sein Leid klagt. Dieser holt daraufhin zu einer aufmunternden Geschichte über die Abenteuer der Ninja aus, in deren Zentrum die sechs Teenager Lloyd, Kai, Nya, Jay, Zane und Cole stehen. Während die Freunde tagsüber das mehr oder weniger frustrierende Leben von Normalos und Nerds leben, werden sie nachts von ihrem Lehrer Sensei Wu (ebenfalls Jackie Chan) zu Ninjas ausgebildet. Erzfeind in den zahlreichen Kämpfen in der ostasiatisch angehauchten Metropole Ninjago ist Lloyds Vater Lord Garmadon (Justin Theroux). Bei einem scheinbar aussichtslosen Kampf gegen den Bösewicht setzt Lloyd eines Tages die ultimative Waffe ein und beschwört ein zerstörerisches Monster herbei, das offenbar nur gemeinsam mit dem Feind besiegt werden kann.

Bei einem Film über Ninjas kaum überraschend, aber trotzdem hübsch anzusehen sind die zahlreichen japanischen Einflüsse in The Lego Ninjago Movie. Hinzu kommen die recht offensichtlichen Bezüge zu den japanisch inspirierten Power Rangers oder Transformers, sind doch die Ninjas mit verschiedenen Farben und mächtigen Roboterkreaturen ausgestattet. Die wilden Kämpfe in der schillernden bunten Stadt werden an zahlreichen verschiedenen Orten und mit einer überbordenden Anzahl liebenswert merkwürdiger Gegner ausgetragen, die mit kreativen nautischen Kopfbedeckungen oder Hai-Kanonen ausgestattet sind und so ungestüm wirken, als wären sie tatsächlich gerade einem Kinderhirn beim Spiel entsprungen. Wie bereits bei The Lego Movie macht der Film dann am meisten Spaß, wenn auf naive Weise überzeichnete Ideen und Charaktere ins Spiel kommen und kindliche Kreativität spüren lassen.

Leider bleiben bis auf den grünen Ninja Lloyd alle anderen Ninjas recht blasse und belanglose Charaktere, die lediglich hier und da mal ein Witzchen reißen und sonst einfach nur schmückendes Beiwerk in Lloyds wenig spannendem Vater-Sohn-Konflikt bleiben dürfen. Der in einer japanisch anmutenden Welt überraschend amerikanische Hauptcharakter macht eine recht vorhersehbare kleine Heldenreise à la Luke Skywalker durch und schlägt sich ebenfalls mit seinem Bösewicht-Vater herum, der immer mal wieder zwischen gut und böse hin- und herpendelt. Insgesamt präsentiert sich die Handlung als alter Wein in neuen Schläuchen, obwohl die Schläuche im Hinblick auf die mannigfaltigen Lego-Veröffentlichungen im Grunde auch nicht gerade die frischesten sind. Das kreative Spiel mit den kleinen Steinen, die grundsätzlich unendliches Potential für Gags und verrückte bis abstrakte Gefährte, Bauwerke und Figuren bieten, war in The Lego Movie bereits viel besser umgesetzt.

Alles in allem ist die recht einfach gestrickte Geschichte und der damit einhergehende simple Witz in The Lego Ninjago Movie aller Wahrscheinlichkeit nach gut für Kinder geeignet, eine zweite Ebene für die erwachsenen Zuschauer wäre allerdings trotzdem wünschenswert gewesen. Andere Kinderfilme wie beispielsweise Inside Out oder Toy Story beweisen, dass es möglich ist, Kindern wie Erwachsenen gleichermaßen einen Mehrwert zu bieten.
 

The Lego Ninjago Movie (2017)

Wer weder Kinder noch ein ausgewachsenes Faible für kleine bunte Bauklötze hat, die beim Drauftreten bekanntermaßen furchtbar wehtun, dem ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein überraschend großes filmisches Universum entgangen. Geschickt und unsichtbar wie ein Ninja versteckte es sich im Vormittagsprogramm von Kindersendern, um nun im Kino zuzuschlagen. „The Lego Ninjago Movie“ ist die mittlerweile dritte Kinoproduktion, die sich um die weltberühmten Steine dreht, und stampft das umfangreiche Universum der gleichnamigen TV-Serie auf leicht verdauliche Kinofilmlänge ein.

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Meinungen

Bedia · 06.10.2017

Ist der Film Ninjago auch in 3 D??
Vg

Gabriele Habers · 06.10.2017

Meine Herren, wer ist die Dame die Bladerunner2049 angepriesen hat, selbst junge Leute sind raus gegangen und haben gesagt...was für ein Scheiß!!!!
162 Minuten laute Musik, keine Handlung, billige Bilder, ach herrje, mir fallen lauter negative Kommentare ein...nur k e i n e r mit Positivem. Zeitverschwendung, langweilig, unnötig. Ich bin 62 Jahre alt und habe den Glauben an Filmkritiken schon lange verloren, reinste vera....