Paula (2016)

Eine Filmkritik von Sonja Hartl

Rebellin mit Pinsel

Die deutsche Malerin Paula Modersohn-Becker (1876-1907) zählt zu den bedeutendsten Vertreter_innen der expressionistischen Kunst. In ihrem kurzen Leben musste sie sowohl aufgrund ihres Geschlechts als auch aufgrund ihres unkonventionellen Malstils gegen zahlreiche Widerstände ankämpfen und gemeinsam mit ihrem Ehemann – dem Landschaftsmaler Otto Modersohn (1865-1943) – einen Weg finden, berufliche sowie künstlerische Selbstverwirklichung mit den Anforderungen des Familienlebens zu vereinbaren. Christian Schwochow (Novemberkind) liefert mit Paula kein klassisches Biopic, sondern befasst sich mit einigen Stationen im letzten Lebensviertel der Protagonistin.
Im Sommer des Jahres 1900 begibt sich die 24-jährige Paula Becker (Carla Juri) schwer bepackt von Bremen in die im Teufelsmoor gelegene Künstlerkolonie Worpswede, um dort im Malen unterrichtet zu werden. Der Mitbegründer Fritz Mackensen (Nicki von Tempelhoff) zeigt wenig Verständnis für Paulas Arbeitsweise, die er für „viel zu grob“ hält; Otto Modersohn (Albrecht Schuch) ist hingegen rasch von Paula und deren Sicht auf die Welt fasziniert. In der Bildhauerin Clara Westhoff (Roxane Duran) findet Paula eine enge Freundin; bei einer Abendveranstaltung lernen die beiden den Lyriker Rainer Maria Rilke (Joel Basman) kennen, der ein Buch über die Kolonie schreiben will. Während Clara und Rainer ein Paar werden, kommt Paula dem verwitweten, alleinerziehenden Otto näher und heiratet ihn. Fünf Jahre später hat sich das Eheleben für Paula allerdings als frustrierend erwiesen: Zum einen wird sie lediglich als Ehe- und Hausfrau statt als Künstlerin wahrgenommen; zum anderen scheut sich Otto davor, mit Paula zu schlafen. An ihrem 30. Geburtstag bricht Paula nach Paris auf und begegnet dort Clara und Rainer wieder, die inzwischen in Scheidung leben. Mit Ottos finanzieller Unterstützung kann sie sich eine kleine Wohnung nehmen und Kurse an der Pariser Akademie besuchen. Doch Otto wird von seinen Kollegen unter Druck gesetzt; obendrein vermisst er Clara und wünscht sich, wieder mit ihr zusammen zu sein.

Indem das Drehbuch von Stefan Kolditz und Stephan Suschke Modersohn-Beckers Lebensgeschichte vor dem Jahre 1900 gänzlich ausspart – und somit eine Zeit verschweigt, in welcher sich Modersohn-Becker zum Beispiel bereits in Worpswede aufgehalten hat sowie an einer Ausstellung beteiligt war und einen Studienaufenthalt in Paris erlebte –, kommt es zu diversen Verdichtungen, die recht fragwürdig erscheinen (siehe hierzu die unten stehende Kritik). Was dem Film wiederum sehr gut gelingt, ist die Erfassung von Modersohn-Beckers Herangehensweise an ein Bild. Hauptdarstellerin Carla Juri kann glaubhaft vermitteln, wie die junge Künstlerin durch intensive Betrachtung eine Beziehung zu ihrem Modell aufbaut, ehe sie zu malen beginnt. Malen wird hier als Einfühlungsprozess geschildert; die Malerin sucht nach der Wahrheit beziehungsweise der Seele ihres Modells – unabhängig davon, ob es sich dabei um eine Bewohnerin des Armenhauses und deren Kinder handelt oder um einen Verstorbenen, mit dessen Leichnam sie in einer Malübung an der Pariser Akademie konfrontiert wird.

Ohnehin ist Juri – bekannt durch ihre furchtlose Interpretation in der Charlotte-Roche-Adaption Feuchtgebiete – der große Gewinn von Paula: Sie verkörpert die Spontaneität und Radikalität, die Modersohn-Beckers Gemälde auszeichnen; ihr Spiel hat oft etwas Unvorhersehbares, manchmal gar Unangemessenes, was jedoch wunderbar zu der Tatsache passt, dass Modersohn-Becker eben nicht der vermeintlichen „Aufgabe des Malers“ (wie Mackensen es im Film formuliert) nachkommt, sondern mit wuchtigem Pinselschlag ihren Empfindungen folgt, statt die Natur exakt nachzubilden. Bei Modersohn-Becker führte dieser Mut in ihren Werken zu „Hände(n) wie Löffel, Nasen wie Kolben, Münder(n) wie Wunden“ (so Otto Modersohn im Film und auch in einem echten Tagebucheintrag) – bei Juri führt er indes zu zahlreichen angenehm-überraschenden Passagen, die zugleich verhindern, dass die Titelheldin lediglich als Opfer ihrer Zeit erscheint. Das kurze, intensive Fest, das diese sich für ihr Leben wünschte, wird von Juri in diesen anarchischen Momenten ausgelassen gefeiert.

Die Szenen zwischen Juri und Albrecht Schuch (Die Vermessung der Welt), in denen vor allem die persönliche Emanzipation der Protagonistin (sowie die Grenzen, an die sie stößt) verhandelt wird, haben etwas Modernes und (leider) immer noch Aktuelles; auch in diesem Punkt schafft es Paula, mehr als ein gediegener Historienfilm zu sein, sondern überaus lebendig zu wirken. In der Zeichnung der Künstlerkolonie Worpswede vermag der Humor des Skripts und der Inszenierung nicht durchweg zu funktionieren; manche Passagen driften allzu sehr ins Alberne ab. Die Ironie und Leichtigkeit, mit der sich das Werk den Dilemmata der Künstlerschaft gelegentlich widmet („Der Panther?“ – „Ja, ich war im Zoo“, lautet etwa ein Dialog zwischen dem Rilke-(Ex-)Paar, als Rainer Clara statt Geld ein Blatt Papier überreicht), passen hingegen perfekt zur Kühnheit von Modersohn-Beckers Œuvre.

(Andreas Köhnemann)

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Wie schade. Die letzten Worte des Films Paula von Christian Schwochow passen hervorragend zu diesem Film. Wie schade, dass die spannende Lebensgeschichte von Paula Modersohn-Becker so konventionell verfilmt wurde. Wie schade, dass die hochtalentierte Hauptdarstellerin Carla Juri vom Drehbuch so allein gelassen wird. Und wie schade, dass keine der Figuren lebendig wird.

Bremen, 1900. Paula Becker (Carla Juri) will unbedingt Malerin werden. Jedoch ist das keine Beschäftigung oder gar ein Beruf für eine Frau, allenfalls ein Zeitvertreib bis zur Ehe. Aber Carla ist eigensinnig, also setzt sie sich durch und reist in die Künstlerkolonie Worpswede. Dort soll sie – solange das Geld ihrer Tante und ihres Onkels reicht – im Malen unterrichtet werden. Schnell zeigt sich, dass Carlas Ansatz mit dem in Worspwede gepflegten Stil der möglichst genauen Nachbildung der Natur nicht zusammenpasst. Insbesondere Fritz Mackensen (Nicki von Tempelhoff) hält sie für gänzlich untalentiert, er predigt „Präzision und Genauigkeit“. Anders hingegen Otto Modersohn (Albrecht Abraham Schuch), der von Anfang an ihre Unangepasstheit und ihren sehr eigenen Blick anziehend findet. Und Paula Becker bleibt auf ihrem Weg: Sie malt, was und wie sie es sieht, geht ins Armenhaus, um dort Porträts von Müttern und ihren Kindern zu malen und freundet sich mit der Bildhauerin Clara Westhoff (Roxane Duran) an. Zusammen wollen sie die von Männern dominierte Kunstwelt aufmischen. Auf einer Feier in Worpswede begegnen sie dann Rainer Maria Rilke (Joel Basman), schon bald verlieben sich Rainer und Clara, sanft nähern sich Paula und Otto an, bis sie schließlich heiraten. Paula hat ein klares Ziel: Sie will drei gute Bilder malen – und ein Kind haben. Die Ehe mit Otto scheint ihr diese Freiheiten zu bieten, doch nach einigen Jahren fühlt sie sich eingeengt – und geht. Vorerst.

Vielversprechend ist die erste Einstellung dieses Films: Eine Uhr tickt. Zwei Hände halten einen Bilderrahmen. Dann ist die Stimme eines Mannes zu hören, der der Frau hinter dem Bild sagt, er glaube nicht, dass sie eine große Malerin werde. Aber schon mit dem trotzig erwiderten „Aber ich!“, das das Hinknallen das Bildes begleitet, ist zu ahnen, dass in diesem Film die Balance nicht stimmen wird. Tatsächlich stehen in Paula schöne Aufnahmen der Natur in Worpswede mit ihrem einzigartigen Licht und eine tapfer aufspielende Hauptdarstellerin neben einfallslosen Dialogen und leblosen Figuren, die einzig und allein bestimmte Namen in den Film einbringen sollen, so dass das bildungsbürgerliche Publikum sich erfreut, wenn es bekannte Personen „entdeckt“. Daneben gibt es immer wieder Versuche, komische Momente zu inszenieren – womöglich damit der Film nicht zu sehr eine Leidensgeschichte wird, die mit dem frühen Tod der Protagonistin endet –, aber die an Karikaturen erinnernden Szenen in Worpswede und eine bisweilen sich in ihren redundanten Bewegungen verlierende und überzogen wild agierende Hauptfigur hätte man dafür nicht benötigt.

Noch ärgerlicher sind indes die Änderungen, die das Drehbuch an der Lebensgeschichte von Paula Modersohn-Becker vornimmt. Ein Biopic darf sich Freiheiten nehmen, wenn aber fast alle Änderungen an der Lebens- und Arbeitsgeschichte einer Frau die Rolle der Männer in ihrem Leben aufwerten, dann ist das im besten Fall unbedacht. Damit ist ausdrücklich nicht ihr Ehemann gemeint, der sie – seinen Briefen nach zu urteilen – in Historie und im Film zeitlebens unterstützt, ihr immer wieder Geld geschickt und ihr Talent schon früh erkannt hat. Davon abgesehen erreicht Paula Modersohn-Becker hier aber nur wenig, vielmehr werden ihr Dinge zugeführt. Beispielsweise hat ihr nicht ein französischer Liebhaber die Bilder von Paul Cézanne gezeigt, die sie in diesem Film als Bestätigung versteht, dass sie mit ihrem Stil nicht alleine ist, sondern sie entdeckte sie bei einem früheren Aufenthalt in Paris mit Clara Westhoff. Ebenso gab es nicht nur einen Weggang von Mann und Stieftochter nach Paris, sondern sie besuchte die Stadt wiederholt, sie lebte schon vor ihrer Ehe für kurze Zeit in London und reiste gerne. Insgesamt war sie eine weitaus selbständigere und entschlossenere Frau als der Film ihr zugesteht: Sie hat bereits früh Bilder ausgestellt und sich erst nach negativen Reaktionen davor gescheut, Rilke finanzierte ihr einen Aufenthalt in Paris, indem er ihr ein Bild abkaufte, nicht Geld zum Geburtstag schenkte. Diese Abweichungen sorgen allesamt dafür, ihre Position zu schwächen, sie oftmals wie ein trotziges, bisweilen debiles Kind agieren zu lassen – und ihre Unabhängigkeit, ihre Sturheit und ihr Festhalten an ihrem Ziel zu untergraben. Damit wird eine Lebensgeschichte, anhand derer man viel über die Stellung der Frau innerhalb der Kunstwelt damals – und heute – erzählen könnte, zu einem Film über eine Frau, die ihre wesentlichen Errungenschaften den Männern verdankt. Wie schade.

Paula (2016)

Die deutsche Malerin Paula Modersohn-Becker (1876-1907) zählt zu den bedeutendsten Vertreter_innen der expressionistischen Kunst. In ihrem kurzen Leben musste sie sowohl aufgrund ihres Geschlechts als auch aufgrund ihres unkonventionellen Malstils gegen zahlreiche Widerstände ankämpfen und gemeinsam mit ihrem Ehemann – dem Landschaftsmaler Otto Modersohn (1865-1943) – einen Weg finden, berufliche sowie künstlerische Selbstverwirklichung mit den Anforderungen des Familienlebens zu vereinbaren.
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Meinungen

Silvia · 09.01.2020

Der Film suggeriert, das Kind der Paula sei das Produkt ihrer Affäre in Paris (mit wem??), nicht das gemeinsame Kind mit Otto Modersohn. Das würde ich doch sehr in Frage stellen. Es ist nichts dazu bekannt.

Martin Zopick · 28.08.2019

Die Absicht und die Atmosphäre stimmen. Christian Schwochow hat mit diesem Biopic gleich mehrfach gepunktet: erstens hat er die fast in Vergessenheit geratene Malerin Modersohn - Becker (1876 – 1907) ins Rampenlicht geholt, zweitens hat er das Porträt einer emanzipierten Frau um 1900 gemacht, die sich in der ausschließlich von Männern dominierten Kunstwelt nur schwerlich durchsetzen konnte und drittens hat er eine Romanze in wunderbare Farben gekleidet, die nie zur Schmonzette abzugleiten drohte, trotz Trennung, Emanzipation und Versöhnung mit Geburt.
Diese Romanze verflüchtigt sich zwar in der Folgezeit und heftige Emotionen brechen in den Auseinandersetzungen hervor, bei denen Welten aufeinandertreffen. Die Männer glaubten (manche tun es heute noch), Frauen können gar nicht kreativ sein, außer durch die Geburt und gehörten ohnehin in die Küche und an den Herd. Symptomatisch duellieren sich die stolzen Helden, wenn man sie nicht dran hindert. Und das Drehbuch setzt auch gelegentlich gekonnt auf Symbolik, etwa wenn beim entscheidenden Gespräch zwischen Paula und Ehemann Otto (A.A. Schuch) in Paris Seifenblasen durchs Bild fliegen, als Paula ihn bittet, sie frei zu geben.
Die Hauptdarstellerin Carla Juri verkörpert diese Frau exzellent. Sie zeigt sie in ihrer ganzen Zerbrechlichkeit, die mit einem starken Willen zu kämpfen hat. P.M.B. hatte durchaus eine eigene Sehweise und brachte sie eigenwillig auf die Leinwand. Um ihr Ende nach der Geburt der Tochter etwas abzufedern, lässt Schwochow Paula noch einmal zwischen ihren Bildern hervortreten. So sehen wir recht viel von ihrem abwechslungsreichen, aber typisch femininen Werk.

Regina Jungk · 31.03.2019

Die Kritik an diesem Film ist mehr als berechtigt.

Es wurde hier innere Stärke mit äußerer verwechselt. Paula Modersohn-Becker war sehr feinsinnig, konnte beobachten, nicht nur beim Zeichnen und Malen, sondern vor allem Leben und Menschen, hatte auch eine schriftstellerische Begabung und eine sehr differenzierte Ansicht über die Zeit und Gesellschaft. Der Film interpretiert sie einfach falsch, wenn die Darstellerin in dieser emotionalen Überbetonung so merkwürdig gutturale Laute von sich gibt und nur dumm das Kinn vorschiebt. Der Regisseur verfolgt gar nicht das Ziel, etwas von Ihrem Wesen spürbar zu machen, um als Zuschauer auf das Besondere ihres Werkes aufmerksam zu werden: die Einfachheit nicht aus Plumpheit, sondern als empfindsame Steigerung. Denn Paula Modersohn-Becker nahm äußerlich der Natur etwas weg, legte aber innerlich sehr viel von ihrem Gespür für Leben und Dinge hinein. Der Film kann keine Tiefe bekommen, weil sich Regisseur und Darsteller nicht genügend in das Wesen von Paula Becker, Modersohn-Becker, und die sie darüber hinaus werden wollte, vertieft haben.

Es gab ja bereits eine Serie von Verfilmungen der Künstler im Übergang vom 19. ins 20. Jahrhundert. Leider bekommt man den Eindruck, dass diese wohl mehr oder weniger der Unterhaltungsindustrie dienen, welche immer wieder nach neuem Stoff sucht, aber eben nicht, um wirklich Kultur fördern ...

wignanek-hp · 17.06.2017

Ich muss gestehen, dass mich der Film doch länger gefesselt hat, als ich es vermutet habe nach all der Kritik, die doch daran geübt wurde. Sicherlich, dieses ‚name dropping‘ für das akademische Publikum ist albern bis ärgerlich und die Figuren um Paula und Otto herum bleiben ohne Tiefe (vielleicht mit Ausnahme von Clara Westhoff), aber das Spiel der beiden Hauptfiguren entschädigt, für Vieles. Wie Juri den Prozess des Malens sinnlich nachvollziehbar macht, ist schon brillant und Schuch, der ja völlig hinter seinem Bart verschwindet, ist ihr ebenbürtiger Partner. Schade, dass das Schicksal von Camille Claudel so knapp abgehandelt wurde. Sie ist nämlich wirklich ein Opfer der Gesellschaft dieser Zeit. Hätte man sich dafür mehr Zeit genommen, hätte das Drehbuch sich das ganze Gerede, dass man Frauen, die ihre „Pflichten“ nicht erfüllen, ins Irrenhaus steckte, ersparen können.
Die biographischen Abweichungen haben mich weniger gestört und Paula wirkt auf mich keineswegs wie ein „debiles“ Kind, eher wie eine sinnliche Frau, die sich das kindliche Staunen über Dinge, die sie entdeckt, bewahrt hat. Das ist ein großer Unterschied. Und sie war stark in all den Widrigkeiten, mit denen eine Frau, die mehr wollte, als nur Hausfrau und Mutter zu sein, zu kämpfen hatte. Der Film schwächt nicht Paulas Stellung, er zeigt nur sehr deutlich, wie mächtig Konventionen – die wir uns heute kaum noch ausmalen können – die Entwicklung des Individuums behindert haben.

Dr.W.Weise-Ney · 15.01.2017

Was soll all diese Kritik?
Es ist ein wunderbarer Film und keine biografische Doktorarbeit.
Wenn so viele Worte nötig sind, um einen Film zu zerreissen,
dann ist er auf jeden Fall sehenswert.Ich kenne auch die Biografien, keine die Bilder der Künstler, kenne die Orte an denen er spielt, kenne "Rilke". Also ich bin begeistert.

Lydia Weiss-Kosiek · 09.01.2017

Ich kann mich der Kritik von Sonja Hart nur in vollem Umfang anschließen. Ich bin selten so ärgerlich aus dem Kino gegangen ! Der Film, für seine Authentizität gelobt, wo er doch lediglich Originalzitate benutzt um sie nach Belieben innerhalb des Drehbuchs zu platzieren, ist in meinen Augen eher eine dümmliche und pseudo-emanzipatorische Darstellung des Lebens dieser beeindruckenden Künstlerin. Wer nur ein kleines bisschen mit der Lebensgeschichte von Paula Becker - Modersohn vertraut ist wird nicht umhin kommen, ihn so zu beurteilen. Neben den von Sonja Hart genannten Verdrehungen ist beispielsweise auch der titelgebende Satz - Mein Leben soll ein Fest sein- keineswegs ein munterer Ausruf der Malerin gewesen , sondern ein eher nachdenklicher Tagebucheintrag, zu einer Zeit, als es ihr gesundheitlich nicht sehr gut ging.
Der französische Liebhaber schlägt dem Fass den Boden aus !!!! Nicht weil er im Drehbuch konkretere Formen angenommen hätte, als biografisch eventuell bezeugt, sondern wg. der Besetzung.... Mann, Mann, Mann....
Der Film 'Paula' hat mit dem Leben der Paula Becker Modersohn ungefähr so viel zu tun, wie ein Arztroman mit 'Anna Karenina' !!! So schade !!!!