Maze Runner - Die Auserwählten im Labyrinth

Eine Filmkritik von Falk Straub

Club der jungen Männer

Die Ausgangslage klingt vertraut: Nach dem Untergang der Zivilisation haben sich die Überlebenden auf einer Lichtung neu eingerichtet. Dort herrschen strenge Regeln. An ihre Vergangenheit können sie sich nicht erinnern. Nur zwei Wochen nach Hüter der Erinnerung – The Giver startet mit Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth die nächste Verfilmung eines dystopischen Jugendromans in den deutschen Kinos. Statt auf Gefühlskitsch setzt er auf Action.
Die Leinwand ist schwarz, auf der Tonspur ein mechanisches Dröhnen. Als die Dunkelheit einem ersten Bild weicht, gibt sie den Blick auf den Ursprung des Geräusches frei. Thomas (Dylan O’Brien) fährt in einem Metallkäfig nach oben. Seine Fahrt endet auf einer Lichtung, umschlossen von unüberwindbaren Mauern, hinter denen sich ein scheinbar undurchdringliches Labyrinth erstreckt. Auf der Lichtung warten Thomas‘ Schicksalsgenossen bereits auf den „Frischling“, um ihm ihre Welt zu erklären. So leer wie die Leinwand zu Beginn des Films sind auch ihre Köpfe. Wie Thomas können sich die 60 männlichen Jugendlichen lediglich an ihren Vornamen erinnern. Keiner weiß, warum sie auf der Lichtung sind. Einmal im Monat versorgt sie der Aufzug mit Lebensmitteln und einem Neuankömmling. Der einzige Ausweg liegt hinter einem Tor in den Mauern. Doch die Jugendlichen können sich ihren Weg durch den steinernen Irrgarten nur tagsüber bahnen, denn nachts lauern dort die mörderischen Griewer. Als einen Monat später das Mädchen Teresa (Kaya Scodelario) mit einer Botschaft im Aufzug liegt, ändert sich alles.

Mit Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth kommt kurz nach Hüter der Erinnerung – The Giver bereits die nächste Verfilmung eines dystopischen Jugendromans in die deutschen Kinos. Trotz zahlreicher Ähnlichkeiten gehen die Vorlagen und ihre Adaptionen ihr Thema jedoch völlig anders an. Während Hüter der Erinnerung eine hochentwickelte Gesellschaft präsentiert, deren Konformität und Kontrolle irgendwo zwischen George Orwells 1984 und Aldous Huxleys Brave New World oszillieren, sind die Jugendlichen in Maze Runner auf ein rudimentäres Leben fast ohne Technik zurückgeworfen. Hier trifft William Goldings „Herr der Fliegen“ auf Cube – gepaart mit halb mechanischen, halb organischen Monstern, die einem frühen Film David Cronenbergs entsprungen sein könnten.

Dementsprechend actiongeladen geht es zu. Neben der ständigen Bedrohung von außen steigern die Konflikte innerhalb der Gemeinschaft die Spannung. Nachdem die Griewer den besonnenen Anführer Alby (Aml Ameen) außer Gefecht gesetzt haben, gerät die Hierarchie ins Wanken. Thomas‘ forsches und forderndes Auftreten stößt dem kampferprobten Gally (Will Poulter) übel auf. Die Gruppe spaltet sich in zwei Lager. Zeit zum Philosophieren wie in Hüter der Erinnerung bleibt da keine. Einzig die Frage nach dem Wert und Risiko von Veränderung steht mehrfach im Raum: Sollen die Jugendlichen ihr Schicksal selbstbestimmt in die eigene Hand nehmen, dem Neuankömmling Thomas durchs Labyrinth folgen und dabei ihr Leben riskieren oder fremdbestimmt am ungewissen, aber bislang sicheren Status quo festhalten?

Trotz dieses recht simplen Plots ist Maze Runner sehenswert. Das liegt zum einen an einer Riege durchweg überdurchschnittlicher Nachwuchsdarsteller, die mit Thomas Brodie-Sangster, Will Poulter und Blake Cooper im Gegensatz zu so manch anderer Jugendromanverfilmung echte Typen vorzuweisen hat. Zum anderen überzeugt die Action, die Kameramann Enrique Chediak in teils faszinierende Bilder packt, und die im Labyrinth ein ums andere Mal auf einem gelungenen Set-Design fußt.

Die beeindruckendste Ansicht hat sich Maze Runner für den Schluss aufgespart. Nach der wenig befriedigenden Auflösung des Rätsels steigen die Protagonisten mit einem Helikopter in die Höhe. Bevor der Film die Leinwand wieder in die Dunkelheit des Kinosaals taucht, erhascht der Zuschauer gemeinsam mit den Jugendlichen zum ersten und einzigen Mal einen kurzen Blick auf das gesamte Labyrinth.

Maze Runner - Die Auserwählten im Labyrinth

Die Ausgangslage klingt vertraut: Nach dem Untergang der Zivilisation haben sich die Überlebenden auf einer Lichtung neu eingerichtet. Dort herrschen strenge Regeln. An ihre Vergangenheit können sie sich nicht erinnern. Nur zwei Wochen nach „Hüter der Erinnerung – The Giver“ startet mit „Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth“ die nächste Verfilmung eines dystopischen Jugendromans in den deutschen Kinos. Statt auf Gefühlskitsch setzt er auf Action.
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Meinungen

Kim · 22.07.2015

Der Film ist einfach total super!
Es war der beste Film den ich seit langem gesehen habe.
Auch die Schauspieler wie Dylan O' Brien oder Thomas Brodie Sangster haben die Rolle des Thomas und Newt hervorragend umgesetzt. Da ich alle 3 Bücher der Triologie gelesen habe und total begeister vom Buch als auch vom Film war, freue ich mich schon auf den 2. Teil !!!!

Nana · 13.02.2015

Also ich habe die Bücher gelesen.Alle bis auf The Kill order der ja erst im August in Deutsch erscheinen soll.Ich bin überhaupt nicht enttäuscht vom Film.Ich fand die Schauspielerische Leistung beeindruckend und übereinstimmt mit den Figuren im Buch.Klar es gab hin und wieder Veränderungen aber so was ist normal.Ich fand den Film unglaublich.Dylan O´Brien ,Thomas Brodie-Sangstar,Ki hong lee usw. haben meiner Meinung perfekt zu den Figuren Thomas,Newt und Minho gepasst.Unglaublich.Ich meine der Film ist echt gut geworden.Und ich freue mich sehr auf den 2. und 3.Teil und weiß das sie genauso spannend,herzergreifend und unglaublich werden.

Kayara · 27.12.2014

Wolfgang,

"Brauchs einen 2. Teil?" Sagen wir so: Es ist eine Trilologie (von der ich grad die ersten beiden Bücher an 3 Abenden Nächten verschlungen habe), aber noch so eine Schrott Verfilmung brauch ich nicht.

Natürlich kann nicht alles reingenommen werden vom Buch, aber mir waren die Veränderungen zu viel des Guten. Die Griewer erinnerten im Film eher an Monsterspinnen, anstelle dem was die Beschreibung hergibt: Meterweise rollenden Maschinen mit Schleim, Stacheln usw. Hütten anstelle des Gehöfts.
Nen Loch in der Erde anstelle des Baus. Ben wird ohne große Erklärung sofort verbannt. Das Serum kommt erst durch Teresa. Das Labyrinth ist plötzlich RUND statt quadratisch, was die Lösungsmittel des Codes völlig unnötig verändert. Aus 2 Jahren wurden 3, was bei dem Code fast schon lächerlich ist. Mal abgesehen davon das, wie das Alby der erste war und alleine. Es war ne kleine Gruppe. Punkt. Am Ende kamen viel zu wenig durch die Tür, was schlecht ist, wenn wirklich der 2. Film kommt. Wer die Bücher kennt, weiß weshalb.
"Wicked" (oder wie sich das schreibt) WTF?! Das heißt ANGST. Die Käferklingen und die so wichtige Klippe haben gefehlt. Die unterschiedlichen "Jobs". Einerseits so auf die Regeln beharren und im Film dann mal den "Koch" mit zum vermeintlich Toten Griewer ins Labyrinth nehmen. Die Karten. Der Schluss im Labor. (Einerseits das ganze Labor an sich (Beschreibung im Buch) und Chucks Art und Weise wie er starb. Im Film hatte das eher von Versehen, was überhaupt nichts mit der Art im Buch zu tun hat. Natürlich ist nen Heli viel effektreicher, aber was ist so schlimm dran es, wie im Original, mit nem Bus zu machen. Nicht zuletzt wegen einer bestimmten Szene.

Mal abgesehen davon war für mich die schauspielerische Leistung teils echt unterirdisch. Die Charas wirkten genau, wie die Buchkritiker immer immer wieder behaupten (obwohl sie es im Buch definitiv NICHT sind): extrem flach

Alles in allem: Sehr enttäuschend (und das nicht nur als Verfilmung. Hätte ich zuerst den Film gesehen, hätte ich die Bücher nie in die Hand genommen.

Ayşe · 05.12.2014

Ich werde bestimmt den 2 und 3 teil mir anschauen

Ayşe · 03.12.2014

Das war voll cool und Action voll und das hat mir gefallen

Wolfgang · 01.11.2014

Ein Initiationsfilm. Raus aus den "bewährten, eingefahrenen" Strukturen. Das eigene Gedankenkarusell ( Das Labyrinth ) überwinden, durch die Ängste gehen, sich dem stellen, den Herausforderungen des Lebens begegnen. Die stätige Veränderung des Labyrinths, der Gedanken, fordert uns, treibt uns voran. Dem animalischen in uns (Giewer) begegnen.
Welcher Fremdbestimmung ( Labor) unterliegen wir.
Sehr gut gemachter Film. Brauchs eine 2. Teil??

Was immer wir denken, ziehen wir etwas, aus unsichtbaren Substanzen, an, uns zu Schaden, uns nähren, ganz dem Charakter der Gedanken gemäß, die wir ausgesandt haben.
( Pentrice Mulfort 1849)

@boo · 22.10.2014

In welchem der 1421 Kinos auf dieser Seite?

boo · 21.10.2014

Wieviel kostet der Eintritt zu dem Film?

Mimmi · 20.10.2014

Sehr spannend und nur zu empfehlen. Den zweiten Teil werde ich mir anschauen.