Männer und die Frauen (2012)

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Männer sind Schweine

Irgendwie ist doch jeder Mann untreu – oder hat zumindest das Potenzial zur Untreue in sich. Das postulieren verschiedene Episoden in diesem Film, wobei Jean Dujardin und Gilles Lelouche gleich fünf Rollen spielen und das Thema Untreue aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.

So etwa als Fred und Greg, die gemeinsam durch die Pariser Clubs ziehen und aufreißen, was geht. Die Nächte werden in Hotels verbracht, weil zuhause die Ehefrauen warten, aber wenn es hart auf hart kommt, decken die zwei sich gegenüber ihren Frauen gegenseitig. Um aber mal in Ruhe „die Sau rauslassen zu können“, wollen sie nach Las Vegas. Das ist nur eine der Geschichten, die in ihrer Tonalität ausgesprochen unterschiedlich sind. Mal ist es lustig, mal ernst, mal irgendwie beides. Zu oft ist Männer und die Frauen jedoch peinlich. Nämlich dann, wenn sich der Film in zotigem, pubertärem Humor ergeht, der im krassen Gegensatz zu den ernsteren Momenten/Episoden steht.

Das ist auch der größte Schwachpunkt des Films. Wo die beiden Hauptdarsteller es durchaus verstehen, das Thema Untreue in all seinen Facetten zu erkunden, ist man nie sicher, für welches Publikum der Film nun eigentlich gedacht ist. Wenn er sich als Drama gestaltet, vergrätzt er die Fans des zotigeren Humors, wenn er Albernheiten präsentiert wie einen Hund, der ein benutztes Kondom im Maul daherträgt, dann schüttelt das ältere, gesetztere Publikum zu Recht den Kopf.

Die Idee, ein einzelnes Thema in verschiedenen Vignetten zu untersuchen und die Sensibilität verschiedener Regisseure einzusetzen, ist in der Theorie gut, in der Praxis ist Männer und die Frauen leider nur ein durchwachsenes, in sich nicht stimmiges Erlebnis, das letzten Endes nur von seinen beiden Hauptdarstellern getragen wird.
 

Männer und die Frauen (2012)

Irgendwie ist doch jeder Mann untreu – oder hat zumindest das Potenzial zur Untreue in sich. Das postulieren verschiedene Episoden in diesem Film, wobei Jean Dujardin und Gilles Lelouche gleich fünf Rollen spielen und das Thema Untreue aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.

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