Gespensterjäger

Eine Filmkritik von Laurenz Werter

Who ya gonna call?

Gerade, als Sony zum Rundumschlag ausholte und nicht einen, sondern gleich mehrere Ghostbusters-Filme ankündigte, tauchte in den deutschen Kinos Gespensterjäger auf. Dem Verdacht, sich das Erfolgsthema einzuverleiben, entzieht sich der Film jedoch. Er basiert auf dem Bestseller von Cornelia Funke. Und da Funke auch außerhalb Deutschlands bekannt und beliebt ist, wurde der Film in englischer Sprache gedreht. Eine ganz neue Erfahrung für Anke Engelke, Bastian Pastewka und Christian Tramitz.
Der elfjährige Tom (Milo Parker) lernt das Gespenst Hugo (Bastian Pastewka) kennen, einen grünen, schleimigen Kerl, der vor einem großen bösen Monster geflohen ist. Das hat sich in seinem Landhaus breit gemacht und ist eine Bedrohung, vor der die Welt im wahrsten Sinne des Wortes erzittern muss. Hilfe erhalten die beiden von der Gespensterjägerin Hedwig Kümmelsalz (Anke Engelke), die gerade aus der Gespensterjägerfirma rausgeschmissen wurde. Aber freischaffend ist ja auch nicht schlecht, vor allem, wenn es um die Rettung der Welt geht.

Der Film spielt in einer Art parallelen Welt, in der vieles wie bei uns ist, aber manches eben auch anders anmutet. Es gelingt ziemlich gut, diese Scheinwelt zu erschaffen, die eine magische Note besitzt, welche guten Kinder- und Jugendbuchverfilmungen inne ist. Bei Gespensterjäger hat man gleich rangeklotzt. Nicht nur sind die Effekte hervorragend, auch die Geschichte kann sich sehen lassen. Die Lacher hat Pastewka als grüner MUG (mittelmäßig unheimliches Gespenst) auf seiner Seite, während ein paar andere Figuren etwas arg verflacht dargestellt werden. Im Besonderen gilt dies für Karoline Herfurth und Christian Ulmen, die entweder klischiert agieren oder schlichtweg nichts zu tun haben. Auch Christian Tramitz ist nur in überschaubar großer Funktion dabei, als arroganter und selbstüberschätzter Quasi-Schurke bringt er aber etwas Verve ein – insbesondere dann, wenn er ein ganz, ganz kleiner Mann ist.

Der Humor ist eher auf ein kindliches Publikum abgestellt. Generell merkt man dem Film schon an, dass er in erster Linie für Kinder konzipiert wurde. Erwachsene können sich aber auch einigermaßen amüsieren, und das nicht nur, weil ein paar Gags eingebaut sind, die sich im Grunde nur älterem Publikum erschließen.

Unterm Strich gestaltet sich das alles als flotte, auf durchaus internationalem Niveau agierende Geschichte, die das Potenzial zur Serientauglichkeit hätte. Da ein effektstarker Film wie dieser aber sicherlich auch nicht ganz günstig ist, wird wohl mehr als nur ein deutscher Erfolg notwendig sein, um das Gespensterjägertrio künftig wiederzusehen.

Gespensterjäger

Gerade, als Sony zum Rundumschlag ausholt und nicht einen, sondern gleich mehrere „Ghostbusters“-Filme ankündigt, taucht in den deutschen Kinos „Gespensterjäger“ auf. Dem Verdacht, sich das Erfolgsthema einzuverleiben, entzieht sich der Film jedoch. Er basiert auf dem Bestseller von Cornelia Funke.
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