Asterix im Land der Götter

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Die spinnen, die Römer

Nach gleich mehreren Realfilmen kehren Asterix und Obelix nun in die angestammte Domäne zurück, das aber natürlich auf moderne Art und Weise. Statt Zeichentrick also Computeranimation, die Albert Uderzos und Rene Goscinnys Schöpfung plastisch geraten lässt. Der 3-D-Effekt verpufft jedoch weitestgehend, hier fehlen einfach die Ideen, ihn auszureizen. Dabei hätte es sich doch bei all den Keilereien angeboten, Römer in Richtung des Publikums zu dreschen.
Caesar konnte die widerständigen Gallier nicht besiegen, aber er hat eine zündende Idee. Er lässt rund um das gallische Dorf eine Stadt errichten, in die römische Zivilisten ziehen – manche freiwillig, andere nicht. Die Römer suchen schon bald auch das Dorf auf, kaufen Fisch und Antiquitäten und sorgen für regen Handel, der die Gallier verzückt. Caesars Plan scheint aufzugehen: Die Gallier werden so lange vereinnahmt, bis sie Römer sind. Aber Asterix hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden …

Der Film basiert auf dem 17. Album, das im Deutschen den Titel Die Trabantenstadt trägt. Der war dem Verleih wohl nicht aussagekräftig genug, mag aber auch etwas altbacken klingen. Die Geschichte selbst hält sich mehrheitlich an die Vorlage, erlaubt sich aber auch Veränderungen. So werden der Römer Keinbonus, seine Frau und sein Junior Freunde der Gallier, vor allem aber von Asterix und Obelix. Im Comic hingegen ist das römische Ehepaar immer wieder entsetzt, wenn es im Wald dem wildgewordenen Obelix begegnet.

Was nun witziger ist? Darüber lässt sich vortrefflich streiten, eines ist aber schon klar: Gerade der Wortwitz und die feinsinnigen Pointen von Goscinnys Comic-Skript werden im Film eher auf klamaukigen Slapstick reduziert. In Ansätzen ist er aber vorhanden, etwa, wenn es tatsächlich ein paar lateinische Bonmots gibt oder die Legionäre kleinbürgerlich mit dem Zenturio zu diskutieren beginnen.

Die Geschichte reicht nicht ganz für einen abendfüllenden Film. Leerlauf stellt sich bisweilen schon ein, wird dann aber durch amüsante Episödchen ganz gut abgelöst. Es ist aber natürlich ein der Geschichte inhärentes Problem, dass es nicht wirklich einen Antagonisten gibt. Caesar weilt in Rom, der Zenturio und seine Legionäre würden am liebsten stiften gehen, und Baumeister Quadratus bleibt ungemein blass – die eigentlichen Gegner der Gallier sind die Gallier selbst.

Das ist durchaus interessant, was Goscinny in seiner Comic-Vorlage auch zu nutzen wusste, bietet sich aber weniger für ein actionlastiges Abenteuer für Kids an. Aber gut, Gelegenheit, Römer pfeilgrad in den Himmel zu schlagen, gibt es immer noch genug, so dass am Ende ein gefälliges, vor allem, aber nicht nur Kinder begeisterndes Abenteuer herauskommt, das nicht nur optisch dem Geist der Vorlage näher kommt, als dies bei den Realfilmen der letzten Jahre der Fall gewesen ist.

Asterix im Land der Götter

Nach gleich mehreren Realfilmen kehren Asterix und Obelix nun in die angestammte Domäne zurück, das aber natürlich auf moderne Art und Weise. Statt Zeichentrick also Computeranimation, die Albert Uderzos und Rene Goscinnys Schöpfung plastisch geraten lässt.
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