The House of the Devil

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Nach seinem Regiedebüt mit dem gutklassigen Fledermaus-Actioner The Roost folgt  — nach der Gurke Cabin Fever 2 — Jungregisseur Ti Wests (Jahrgang 1980) vorläufiger Karrierehöhepunkt: The House of the Devil atmet mit jeder Pore 1980er Jahre Atmosphäre und ist dank guter Darsteller, einer stimmigen Atmosphäre und Liebe zum Detail ein echtes Genre-Highlight. Auf „echtem“ 16mm Film gedreht und mit klassischen Silmitteln wie Zooms und unheilschwangerer Musik gelingt es dem Regisseur, Autor und Cutter in Personalunion, die 1980er wieder zum Leben zu erwecken. Und das so authentisch, dass man nicht glauben mag, das der Film 2009 gedreht wurde. Ein echtes „period piece“.
Studentin Samantha (authentisch: Jocelin Donahue) braucht dringend Geld und lässt sich als Babysitter engagieren. Ihrer besten Freundin ist das zwar nicht geheuer, diese willigt jedoch ein, sie zu besagtem Haus zu bringen, wo Samantha die Nacht verbringen soll. Hier machen die beiden Mädchen die Begegnung mit dem unheimlichen Hausherr (kultig: Tom Noonan, Manhunter, Wolfen). Nachdem Samanthas Freundin wieder weg ist, stellt sich heraus, dass das junge Ding nicht auf ein Baby aufpassen soll, sondern auf eine alte Frau! Erst als ihr 400 Dollar, das vierfache des eigentlich ausgemachten Geldes, angeboten wird, willigt Samantha ein zu bleiben. Ein großer Fehler, wie sich bald herausstellt…

Ein altes viktorianisches Haus, ein Walkman so groß wie ein Eierkarton, Hochwasserröhrenjeans und Dauerwellen – Requisite und Ausstattung sind so was von retro und einfach nur detailverliebt. Ein Fest für Genrefans und Horrornerds. Man hat direkt das Gefühl in einem Horrorflic aus der goldenen Zeit des Slasherfilms zu sitzen. Die Horror-Party, Freitag der 13. und Prom Night lassen grüßen. Die ersten 60 Minuten passiert zwar kaum etwas, nur Charakterzeichnung, Atmosphäre und etwas Thrill. Fährten werden gelegt, doch vereinzelte false scares lassen zusammen zucken, eine Tanzeinlage lässt schmunzeln und dann – endlich – kurz vor Schluss erwacht das Böse. Mancher mag das langweilig nennen, der Rezensent nennt es Kult. The House of the Devil ist kein Film für eine laute Party, sondern eher was für einen gemütlichen Filmabend. Nur leider ist die Synchronisation wirklich zum fürchten.

PS: Die Kirsche auf dem Ganzen ist ein Gastauftritt von E.T.-Mutter Dee Wallace (The Howling, Cujo). So mies auch Cabin Fever 2 war; mit diesem Film hat sich Ti West seine Credebility als film buff dankbar bewahrt.

The House of the Devil

Nach seinem Regiedebüt mit dem gutklassigen Fledermaus-Actioner „The Roost“ folgt  — nach der Gurke „Cabin Fever 2“ — Jungregisseur Ti Wests (Jahrgang 1980) vorläufiger Karrierehöhepunkt: „The House of the Devil“ atmet mit jeder Pore 1980er Jahre Atmosphäre und ist dank guter Darsteller, einer stimmigen Atmosphäre und Liebe zum Detail ein echtes Genre-Highlight.
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