The Pyramid - Grab des Grauens

Eine Filmkritik von Laurenz Werter

Im Dunkeln ist’s gar nicht gut munkeln

Es ist noch nicht lange her, da wurde der Zuschauer in die Katakomben entführt. Found-Footage-Horror tief unter der Erde, mit allerhand übernatürlichen Geschehnissen garniert und ausgehend im Nahen Osten. Fast scheint es, dass The Pyramid nur ein aufgemotztes Remake ist, aber dieser Found-Footage-Bastard macht alles richtig, was Katakomben falsch gemacht hat.
In der ägyptischen Wüste ist eine Pyramide entdeckt worden, die unter Sand verborgen ist. Nur die Spitze wurde freigelegt, schon jetzt sind die Implikationen dieser Entdeckung aber gigantisch. Denn es ist eine Pyramide mit nur drei anstelle der üblichen vier Seiten. Der Eingang wird geöffnet, woraufhin Expeditionsleiter Holden (Denis O‘Hare), seine Tochter Nora (Ashley Hinshaw) und drei Begleiter in die Tiefe hinabsteigen. Es soll nur ein kurzer Ausflug werden, doch als das Leitkabel, mit dem der Weg zurückgefunden werden soll, durchtrennt wird, beginnt das Grauen. Denn über all die Jahrtausende hat in dieser Pyramide etwas überlebt, das nun Jagd auf die Eindringlinge macht.

Mehrheitlich funktioniert der Film nach dem Prinzip des Found-Footage-Formats, er hält sich aber nicht sklavisch daran. Zwei Kameras werden von den Pyramidenbesuchern mitgebracht, häufig setzt Grégory Levasseur aber auf eine autarke Kamera, die dazu beiträgt, ein weit filmischeres Gefühl heraufzubeschwören. Hier werden beide Stile vermengt, das ist weder Fisch noch Fleisch, aber es funktioniert im Rahmen dieser Geschichte, die – das muss man natürlich auch sagen – nicht besonders originell ist. Aber doch ähnlichen Formaten überlegen ist.

Die Pyramide bietet allerhand Fallen, was nicht nur bisweilen Indiana-Jones-Feeling aufkommen lässt, sondern die Bedrohung für die im Dunkeln Herumirrenden noch deutlich erhöht. Es sind aber nicht nur die Fallen, es ist auch das, was durch die Gänge schleicht, das eine tödliche Bedrohung ist. Nein, eine Mumie ist das nicht, aber mit der ägyptischen Mythologie hat es zu tun. The Pyramid denkt hier wirklich groß, und hat auch die CGI-Effekte, die das Ganze glaubwürdig aussehen lassen. Ein Vorteil des von Levasseur gewählten Misch-Formats: Hier wird nicht wie irre gewackelt, so dass man auch sehen kann, was passiert.

Genre-Kenner werden hier kaum etwas finden, das nicht so oder ähnlich schon dutzendfach zu sehen war, aber die Umsetzung des Franzosen ist gefällig. Die Figuren sind zwar nur vom Reißbrett, die Schauspieler schlagen sich aber gut, allen voran Denis O’Hare, den man selten in Hauptrollen sieht, der sich nach True Blood und American Horror Story aber auch Bonuspunkte beim genreaffinen Publikum erarbeitet hat.

So vorhersehbar die Handlung auch ist, so gut sind die Schockmomente gestaltet. Das Rad wird nicht neu erfunden, aber es dreht sich recht flott. The Pyramid ist guter, situativer Horror, der eine große Idee hat und der auch gerecht wird.

The Pyramid - Grab des Grauens

Es ist noch nicht lange her, da wurde der Zuschauer in die Katakomben entführt. Found-Footage-Horror tief unter der Erde, mit allerhand übernatürlichen Geschehnissen garniert und ausgehend im Nahen Osten. Fast scheint es, dass „The Pyramid“ nur ein aufgemotztes Remake ist, aber dieser Found-Footage-Bastard macht alles richtig, was „Katakomben“ falsch gemacht hat.
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