Mechanic: Resurrection (2016)

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Jetzt wird noch mehr gekämpft

Fünf Jahre sind vergangen, seit Jason Statham zum ersten Mal den Killer Arthur Bishop spielte. Eine Menge Zeit, die man augenscheinlich nicht in die Entwicklung des Drehbuchs gesteckt hat. Denn während der Vorläufer als Remake eines alten Charles-Bronson-Erfolgs zumindest noch halbwegs eine Geschichte erzählen wollte, setzt man bei Mechanic: Resurrection nur noch auf Action.

Seit Jahren gilt Bishop (Jason Statham) als tot, aber dann spürt ihn jemand aus seiner Vergangenheit auf. Bishop steht nun vor der Wahl, für diesen Mann drei Auftragsmorde zu begehen, die wie Unfälle aussehen sollen, oder die Frau zu verlieren, in die er sich verliebt hat. So macht er gute Miene zum bösen Spiel, macht sich an die Erledigung der Aufträge und plant, wie er seine Freundin retten kann.

„Deutsche Regisseure hungern nach Actionfilmen, und Hollywood weiß das“, hat Regisseur Dennis Gansel gesagt. Damit mag er durchaus recht haben, aber sich deswegen als Herunterkurbler für halbgare Actionstreifen verheizen lassen? Das hätte nicht sein müssen, denn ein Machwerk wie dieses hätte im Grunde jeder abliefern können. Im Lauf der Jahre haben das ja auch einige getan, denn Statham variiert im Grunde seit mehr als einem Jahrzehnt den gleichen Film und die gleiche Rolle immer wieder. Damit hat er Erfolg, aber künstlerisch interessant kann das Ganze nun wahrlich nicht mehr sein.

Bei Mechanic: Resurrection ist die Geschichte nur der MacGuffin. Es braucht eben irgendetwas, das die Action antreibt. Das ist hier aber so wenig, dass man sich nicht mal die Mühe gemacht hat, offensichtliche Fragen wenigstens kurz anzuschneiden, so etwa der Umstand, warum die drei Opfer so sterben sollen, dass es wie ein Unfall aussieht.

Nur behauptet, aber nicht etabliert ist auch die innige Beziehung von Stathams und Albas Figuren, die sich kaum kennen, aber irgendwie sofort total ineinander verliebt sind. Gut, vor exotischer, thailändischer Strandkulisse sind die beiden hübsch anzusehen, mehr wird aber nicht geboten. Das ist im Grunde auch nur die Ruhe vor dem Sturm, das Warten auf die Action, die vornehmlich daraus besteht, zu sehen, wie Statham Schläge verteilt oder wie eine unbesiegbare Kampfmaschine alles wegballert, was sich ihr in den Weg stellt. Damit steht er ganz in der Tradition der Einzelkämpferhelden der 1980er Jahre, aber die Formel hat in den letzten gut 30 Jahren natürlich etwas gelitten.

Langweilig ist Mechanic: Ressurection nur dann, wenn man mit Action nichts anfangen kann. Ansonsten wird die ökonomisch kurze Laufzeit rasant heruntergerissen, aber das Vergessen über das, was man gerade gesehen hat, fängt schon an, bevor die ersten Namen im Abspann zu sehen sind.

Dementsprechend kurios ist auch die Besetzung. Der Film schmückt sich mit ein paar bekannten Namen, aber wieso Tommy Lee Jones diese Minirolle übernommen hat, bleibt wohl sein Geheimnis. Und Michelle Yeoh hat früher auch deutlich schmackhaftere Parts übernommen.

Alles in allem also ein keineswegs überraschender, immer vorhersehbarer Streifen, der sich nur darüber definiert, dass die Action gefällig umgesetzt ist. Das ist wenig, bei Stathams Filmen zumeist jedoch die Regel.
 

Mechanic: Resurrection (2016)

Fünf Jahre sind vergangen, seit Jason Statham zum ersten Mal den Killer Arthur Bishop spielte. Eine Menge Zeit, die man augenscheinlich nicht in die Entwicklung des Drehbuchs gesteckt hat. Denn während der Vorläufer als Remake eines alten Charles-Bronson-Erfolgs zumindest noch halbwegs eine Geschichte erzählen wollte, setzt man bei „Mechanic: Resurrection“ nur noch auf Action.

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