Step Up: All In

Eine Filmkritik von Janosch Leuffen

Ein Leben für den Tanz

„You’ve gotta dance like there’s nobody watching“, lautet der erste Teil eines Zitats von Professor William W. Purkey. Diese Weisheit, die übersetzt bedeutet „Tanze, als würde niemand zusehen“ dient heute immer mehr als Spruch auf digitalen Grußkarten. Und diese Aussage nimmt sich auch der mittlerweile fünfte Step Up-Film zu Herzen. Es wird hauptsächlich getanzt, um Gefühlen Ausdruck zu vermitteln. Doch der erste Langfilm von Regisseurin Trish Sie läuft Gefahr, sich Purkeys Prämisse ganz anders anzueignen – nämlich in dem Sinne, dass der Besucheransturm auf dieses unterirdisch inszenierte Stück ausbleibt.
Im Vordergrund der nichtigen Handlung steht Sean (der durchtrainierte Ryan Guzman), den Freunde der Reihe bereits aus Step Up: Miami Heat kennen. Zu Beginn macht der Tänzer aus Leidenschaft gleich eine schwere Phase durch, denn seine besten Kumpels, mit denen er vor zwei Jahren die Dancegang „The Mob“ gründete, verlassen ihn. Ein schwerer Rückschlag für Sean, der aber nach wie vor an den Erfolg des Tanzens glaubt. Durch einen Zufall erfährt er von der Castingshow „The Vortex“ mit der exzentrischen Moderatorin Alexa (Izabella Miko aus Kampf der Titanen). Kurzerhand trommelt er eine neue Crew zusammen, nennt sie „LMNTrix“ und bewirbt sich bei der Sendung. Das Team wird angenommen – und muss überraschenderweise gegen alte Bekannte antreten.

Einer der ersten Sätze, die in dieser Fortsetzung gesprochen werden, ist „Take your shirt off“ – bezeichnend für den Plot-Gehalt des gesamten Films. Was sich Drehbuchautor John Swetnam (Storm Hunters) hier für eine stereotypische Grütze zusammengeschrieben hat, dürfte auf eine halbe DIN A4-Seite passen. Die Charaktere sind eindimensional, die heraufbeschworene Dramatik nicht wirklich innovativ und das Szenario inmitten einer Fernsehshow weder fesselnd noch erfrischend. Die eingestreuten (Liebes-)Konflikte sind noch dazu so banal wie überflüssig. Wird mal nicht getanzt, entsteht viel Leerlauf.

Ebenso unkreativ fällt Sies Regie aus. Gegenschuss reiht sich an Gegenschuss und wenn performt wird, bleibt die Kamera starr auf dem Boden kleben und bewegt sich minimal kurz nach links oder rechts. Dadurch fehlt die Dynamik, die die netten Choreografien wesentlich anschaulicher gemacht hätte. Im Gegensatz zu seinem direkten Vorgänger, der mit cool gestylten Tanzeinlagen in einer Bank, bei einer Vernissage oder zwischen Hafencontainern aufwartete, zieht Step Up: All In den Kürzeren. Als einzige Kulisse für die Dancebattles dient die Bühne der Castingshow „Vortex“. Dadurch gerät das Szenario trotz wummernder Elektronikbeats und agilen Darstellern steif und wenig abwechslungsreich.

Wo Miami Heat noch punktete, versagt All In nun komplett. Das peinliche Drehbuch mit den hölzernen Dialogen und groben Fehlern schafft es nie, Emotionen zu erzeugen. Debütantin Trish Sie beweist darüber hinaus keinerlei inszenatorisches Geschick und kreiert einen Tanzfilm ohne mitreißende Showacts und Atmosphäre. Billiger und unterhaltsamer ist da ein Klick auf Youtube, wo sich mindestens ebenbürtige Talente tummeln oder ein Blick in die ProSieben-Show Got To Dance, deren zweite Staffel seit letzter Woche im Fernsehen zu sehen ist.

Step Up: All In

„You’ve gotta dance like there’s nobody watching“, lautet der erste Teil eines Zitats von Professor William W. Purkey. Diese Weisheit, die übersetzt bedeutet „Tanze, als würde niemand zusehen“ dient heute immer mehr als Spruch auf digitalen Grußkarten. Und diese Aussage nimmt sich auch der mittlerweile fünfte „Step Up“-Film zu Herzen. Es wird hauptsächlich getanzt, um Gefühlen Ausdruck zu vermitteln.
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Meinungen

TeTe · 13.08.2014

Trotz der schlechten kritik schau ich mir den Film an!!
Ich hab schon alle Step up filme gesehen und bin jetzt nochbbegeistert :)
Ich schau ihn mir aufjedenfall an :D

ich · 02.08.2014

ich denke das der Film gut ist trotz der schlechten Kritik. Ich werde ihn auf jeden Fall ansehen

lila · 24.07.2014

Ich freu mich schon drauf Denn der erste teil war schon super. (: