Sieben

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Eine Feier des Bösen

Schickt er sich auch gerade an, nach etlichen aufreibenden Jahren bei der Mordkommission in den Ruhestand zu wechseln, wird der erfahrene Detective Lieutenant William Somerset (Morgan Freeman) doch noch zu einem rätselhaften Todesfall gerufen: Ein extrem dicker Mann wurde in seinem Haus offensichtlich unter Zwang so lange mit Nahrungsmitteln vollgestopft, bis der Tod eintrat. Erst später wird entdeckt, dass der Mörder seine grausame Fütterung an der Wand mit dem blutigen Schriftzug „Maßlosigkeit“ kommentiert hat. Es folgen weitere Morde, anscheinend wahllos über die Stadt verteilt, und auch bei diesen ist es eine der sogenannten sieben Todsünden, die plakativ zum Motto der Tat erhoben wird.
In seiner letzten Dienstwoche soll Somerset zudem noch seinen Nachfolger einarbeiten, den jungen, ambitionierten Detective David Mills (Brad Pitt), der gerade erst mit seiner Frau Tracy (Gwyneth Paltrow) in die Stadt gezogen ist. So unterschiedlich ihre Persönlichkeiten und Arbeitseinstellungen sich auch gestalten – nun gilt es für beide, dennoch so effektiv wie möglich zusammenzuarbeiten, denn der mysteriöse Mörder tötet offensichtlich nach einem geschickt ausgeklügelten System vor perversem moralischem Hintergrund und führt die Ermittler ganz gehörig an der Nase herum. Dass es mit der Beziehung zwischen Tracy und David Mills trotz augenscheinlichen Glücks nicht zum Besten bestellt ist, zeigt sich auch bald …

Seinerzeit unter anderem für einen Academy Award für den Besten Schnitt von Richard Francis-Bruce nominiert, sowie mit zahlreichen Auszeichnungen wie dem New York Film Critics Circle Award, dem Sant Jordi Filmpreis und dem japanischen Blue Ribbon prämiert, punktete Sieben als spektakulärer, spannender Thriller weltweit immens erfolgreich an den Kinokassen. Die populäre, durchweg engagiert und authentisch aufspielende Darstellerriege ist in ein ganz besonders düsteres Ambiente im Stil eines Film Noir eingebettet, und die kunstfertig eingesetzte Kamera von Darius Khondji trägt einmal mehr dazu bei, aus dieser klug konstruierten Geschichte nach dem Drehbuch von Andrew Kevin Walker einen haarsträubenden Thriller der zutiefst pessimistischen Sorte entstehen zu lassen. Mit diesem seinem zweiten Film bereits hat Regisseur David Fincher (Fight Club, 1999, Zodiac – Die Spur des Killers / Zodiac, 2007) einen Meilenstein zu seiner Karriere gelegt, die sich künftig mit dem bereits angekündigten, doch verzögerten Film Verdammnis / The Girl Who Played with Fire fortsetzen soll, einem Sequel von Verblendung / The Girl with the Dragon Tattoo aus dem Jahre 2011 nach der Millennium-Trilogie von Stieg Larsson.

Sieben

Schickt er sich auch gerade an, nach etlichen aufreibenden Jahren bei der Mordkommission in den Ruhestand zu wechseln, wird der erfahrene Detective Lieutenant William Somerset (Morgan Freeman) doch noch zu einem rätselhaften Todesfall gerufen: Ein extrem dicker Mann wurde in seinem Haus offensichtlich unter Zwang so lange mit Nahrungsmitteln vollgestopft, bis der Tod eintrat.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen