Shining

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Mittwoch, 16. März 2011, ARTE, 22:15 Uhr

Innerhalb des Horror-Genres stellt dieser Film von Stanley Kubrick aus dem Jahre 1980 mit einem rasenden Jack Nicholson in der Hauptrolle längst einen geschätzten Klassiker dar, der auch in jüngerer Zeit noch gern gelegentlich auf internationalen Filmfestivals gezeigt wird. Der US-amerikanische Grusel-Guru Stephen King, Autor der gleichnamigen Romanvorlage, sowie Teile seiner Leserschaft waren von dieser filmischen Adaption auf Grund der großzügigen Abweichung vom Buch zwar nicht gerade beigeistert. Doch Shining in der Kubrickschen Variante ist dennoch ein ganz raffiniert inszenierter, markanter Nervenschocker, der sich jenseits seiner zweifachen Nominierung für die Goldene Himbeere in den Kategorien Schlechtester Regisseur und Schlechteste Schauspielerin (Shelley Duvall) sehr erfolgreich eine gewaltige Fangemeinde erobert hat.
Der einstige Lehrer und jetzige Schriftsteller Jack Torrance (Jack Nicholson) reist mit seiner Frau Wendy (Shelley Duvall) und seinem Sohn Danny (Danny Lloyd) in die Abgeschiedenheit der Bergwelt Colorados, um hier im über den Winter geschlossenen Overlook-Hotel als Hausmeister zu fungieren. Herrscht unterwegs auch zunächst freudige Aufbruchstimmung bei der Familie, liegt bereits in der Luft, dass sich in diesem Hotel schon äußerst mysteriöse Dinge ereignet haben. Bald nach der Ankunft erlebt der hellsichtige Danny, der in regem Kontakt mit einem imaginären „Freund“ namens Tony steht, seltsame Effekte und wird vom spirituell begabten Hotelkoch Dick Hallorann (Scatman Crothers) als kleiner Seelenverwandter erkannt. Schleichend entsteht eine drastische Dynamik, die Jack schließlich zum wahnsinnigen Feind seiner eigenen Familie mutieren lässt…

Entlang einer stimmigen, rasant spannend ansteigenden Dramaturgie hat Stanley Kubrick mit Shining ein verstörend-beunruhigendes Horrorstück geschaffen, dem es rasch, wachsend und immer wieder mühelos gelingt, den Zuschauer in seinen Bann zu reißen. Kameramann John Alcott, der zuvor schon Uhrwerk Orange / A Clockwerk Orange (1971) und Barry Lyndon (1975) mit Stanley Kubrick gedreht hatte, legt hier eine Meisterschaft von effektvollen Bildern und Kompositionen hin, die filigranes, ausgereiftes Filmkunsthandwerk repräsentiert. Doch zuvorderst ist es der unsagbar engagiert und wirkungsvoll auftretende Akteur Jack Nicholson, der hier mit seinem schockierend beeindruckenden Spiel dominiert und diesem Film mit wild-wahnsinnigem Gebaren vehement seinen unverwechselbaren Stempel aufdrückt.

Shining

Innerhalb des Horror-Genres stellt dieser Film von Stanley Kubrick aus dem Jahre 1980 mit einem rasenden Jack Nicholson in der Hauptrolle längst einen geschätzten Klassiker dar, der auch in jüngerer Zeit noch gern gelegentlich auf internationalen Filmfestivals gezeigt wird.
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