Ride Along: Next Level Miami (2016)

Eine Filmkritik von Bianka Piringer

Aus der Bahn, hier kommt Black Hammer!

Mit purer Action allein können Polizeifilme das videospielaffine junge Publikum nicht mehr so leicht beeindrucken. Aber die Kombination mit einem Comedy-Duo erwies sich 2014 für Ride Along als erfolgreich. Der Film mit Ice Cube und Kevin Hart als ungleichen Buddys im Polizeieinsatz belegte drei Wochen lang den ersten Rang der amerikanischen Kinocharts. Aus dem Highschool-Wachmann Ben Barber (Kevin Hart), der unbedingt auf die Polizeiakademie wollte, ist nun ein Streifenpolizist geworden. Sein künftiger Schwager James Payton (Ice Cube), der als Police Detective auch sein großes Vorbild ist, konnte ihn trotz ausgefeilter Versuche nicht von dieser Berufswahl abbringen.

Nun will Ben die nächste Stufe auf der Karriereleiter erklimmen und James zu Ermittlungen über einen mutmaßlichen Drogengangster nach Miami begleiten. Der ernste Einzelgänger James will den quirligen Kindskopf auf keinen Fall dabeihaben, aber seine Schwester Angela (Tika Sumpter) kann Ben bei den Hochzeitsvorbereitungen ebenfalls nicht gebrauchen. Und James begreift, dass er Ben am besten im praktischen Einsatz davon überzeugen kann, wie wenig er sich für die Arbeit eines mit Kriminalfällen betrauten Detectives eignet. Kaum sind sie unterwegs, beginnt Ben ihn auch schon zu nerven, indem er von ihrer glorreichen Zukunft als „die beiden Schwäger“ schwärmt.

Tim Story, der erneut Regie führt, vertraut in seiner flotten, schnell geschnittenen Inszenierung auf die bewährte Mischung aus Actionszenen, die es ernst meinen, und dem dialogreichen Clinch des Cop-Duos, der auf Persiflage abzielt. Während Ice Cube nicht viel mehr zu tun hat, als mürrisch seine dunkle Sonnenbrille zu tragen, legt sich Kevin Hart mächtig ins Zeug. Ben muss als Provokateur und grüner Junge beständig die Handlung anheizen oder gar diktieren. Der tollpatschige Klamauk ist oft lustig, obwohl er auf geistigen Ehrgeiz verzichtet. Zu den Höhepunkten zählt eine Szene im Garten des verdächtigen Unternehmers Antonio Pope (Benjamin Bratt), der als angesehener Mäzen eine Party schmeißt: Ben fällt auf dem Weg zu seinem Büro von der Hausfassade und wird von Popes Alligator attackiert. Sehr witzig wirkt auch die Autojagd, bei der Ben am Steuer sitzt und sich von der Fantasie beflügeln lässt, er sei der Spieler Black Hammer aus seinem Lieblings-Videogame. Während er damit Beifahrer James das Fürchten lehrt, wechseln sich Realfilmaufnahmen und Animationen, die das Geschehen in ein Spielsetting verpflanzen, unterhaltsam ab.

Für viele Lacher sorgen die oft sehr gelungenen Dialoge, etwa wenn Ben vor lauter Aufregung auf einen Kollegen schießt, der nur überlebt, weil er eine Schutzweste trägt, und ihm entschuldigend sagt: „Ich nehm’s zurück!“ Oder wenn James‘ Tipp, wie er sich beim Treffen mit dem zwielichtigen Hacker A.J. (Ken Jeong) verhalten soll – „ein Auge auf ihn, mit dem anderen siehst du dich um.“ – Ben irritiert. Jeongs Charakter wirkt wie ein verspielter Bruder im Geiste für Kindskopf Ben und verstärkt den komödiantischen Anteil der Handlung. James bekommt ebenfalls eine Gleichgesinnte an die Seite gestellt, die ernste und kampferprobte Polizistin Maya (Olivia Munn) aus Miamis Morddezernat. Sie ist die wichtigste weibliche Nebenrolle, denn Angela, die in Atlanta geblieben ist, kommt nur selten ins Bild.

Für ein wenig Miami-Vice-Glamour sorgen die coolen Stadtansichten, die tollen Schlitten, die James und Ben fahren, die schicke Party bei Antonio Pope, die Latinoklänge der Musikuntermalung. Nun muss man sich diese Komödie nicht als durchweg überzeugend oder gar als Feuerwerk lustiger Einfälle vorstellen: So bietet zum Beispiel die finale Actionszene im Containerhafen nicht viel Neues. Aber obwohl der Film manchmal daneben schießt, kann er sich noch einen soliden Platz im Bereich annehmbarer Kinounterhaltung sichern.
 

Ride Along: Next Level Miami (2016)

Mit purer Action allein können Polizeifilme das videospielaffine junge Publikum nicht mehr so leicht beeindrucken. Aber die Kombination mit einem Comedy-Duo erwies sich 2014 für „Ride Along“ als erfolgreich. Der Film mit Ice Cube und Kevin Hart als ungleichen Buddys im Polizeieinsatz belegte drei Wochen lang den ersten Rang der amerikanischen Kinocharts. Aus dem Highschool-Wachmann Ben Barber (Kevin Hart), der unbedingt auf die Polizeiakademie wollte, ist nun ein Streifenpolizist geworden.

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Meinungen

Comander Keen · 20.07.2020

Wer auf 30 Jahre alte aufgewärmte Eddy Murphy Sprüche steht, die damals schon schlecht waren ist hier genau richtig. Schauspielerisch ist hier natürlich auch nichts zu holen, (siehe die Hauptdarsteller). Ice cube darf auch nur noch vor die Kamera wenn er Filme selbst produziert. Ein heißer Kandidat für die schlechtesten Filme aller Zeiten.