Poltergeist

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Montag, 13. Januar 2014, ARTE, 21:50 Uhr

Dass ein gewöhnlicher Fernseher selbst nach Sendeschluss ein bedrohliches Element des Horrors sein kann, führt uns dieser sympathische Schocker aus dem Jahre 1982 vor: Poltergeist zählt zu den Klassikern des Genres und wird zudem gern von düsteren Legenden umwoben, denn einige Darsteller des Films und seiner Fortsetzungen verstarben kurze Zeit nach den Dreharbeiten.
Das Ehepaar Diane (JoBeth Williams) und Steven Freeling (Craig T. Nelson) lebt mit seinen drei Kindern Dana (Dominique Dunne), Robbie (Oliver Robins) und Carol Anne (Heather O’Rourke) in Kalifornien in einer Siedlung von Fertighäusern, zieht im abendlichen Schlafzimmer bei Zeiten einen Joint durch und ist guter Dinge, bis eines Nachts das Grauen zunächst unbemerkt ins Haus eindringt, sich dann durch sogenannte paranormale Phänomene zeigt und schließlich das Nesthäkchen Carol Anne in seine Gewalt bringt. Als die zu Rate gezogenen Wissenschaftler nicht weiterkommen, wird das Medium Tangina (Zelda Rubinstein) eingeschaltet, und nun gilt es, das kleine Mädchen aus einer Welt zurückzuholen, die offenbar durch den Kinderzimmerschrank erreichbar ist und in welcher eine fürchterliche Bestie tobt …

Es ist erstaunlich, wie subtil und wirkungsvoll dieser Horror-Film daherkommt, für den Steven Spielberg nicht nur das Drehbuch mit verfasst hat, sondern über seine Funktion als Produzent hinaus maßgeblich auch an der gesamten Realisierung beteiligt gewesen sein soll. Die nette Familie, die schlüssig inszenierte Geschichte, die für einen Oscar nominierte, markante Musik von Jerry Goldsmith und die seinerzeit innovativen Spezialeffekte lassen einen unterhaltsamen, spannenden Film zum Mitfiebern entstehen, der reichlich Raum für Spekulationen über Mysteriöses eröffnet und an den Hang zum Gruseln im Zuschauer appelliert. Dass am Ende der Fernseher eines Hotelzimmers vom Familienvater wohlweislich aus der Unterkunft verbannt wird, stellt eine für die 1980er Jahre herrlich heroische, ironisierende Geste dar, die geradezu subversiv über die Geschichte des Films hinausweist.

Poltergeist

Dass ein gewöhnlicher Fernseher selbst nach Sendeschluss ein bedrohliches Element des Horrors sein kann, führt uns dieser sympathische Schocker aus dem Jahre 1982 vor: Poltergeist zählt zu den Klassikern des Genres und wird zudem gern von düsteren Legenden umwoben, denn einige Darsteller des Films und seiner Fortsetzungen verstarben kurze Zeit nach den Dreharbeiten.
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