Otto ist ein Nashorn

Eine Filmkritik von Rochus Wolff

Schräge Welt

Topper ist ein bisschen einsam. Seine Mutter kümmert sich zwar rührend um ihn, und natürlich ist da sein bester Freund Viggo — aber eigentlich möchte er gerne dieses nette Mädchen näher kennenlernen, das ihn sogar zu seinem Geburtstag eingeladen hat. Ohne Geschenk traut er sich dort allerdings nicht hin. Und am besten wäre es natürlich, wenn Toppers Vater mal wieder käme — denn der ist Seemann und eigentlich nie zuhause. Dann findet Topper bei seinen Streifzügen durch die Gegend einen Bleistift, der eine seltsame Eigenschaft hat: Was Topper mit ihm malt, wird alsbald lebendig. Vielleicht hätte er das Nashorn an der Zimmerwand deshalb nicht ganz so groß zeichnen sollen…
Otto ist ein Nashorn basiert auf einer gleichnamigen Erzählung von Ole Lund Kirkegaard und ist die (mindestens) zweite Verfilmung des Stoffes: 1982 gab es bereits einen Kinderfilm gleichen Namens. Die Computeranimation des Films ist angenehm ungefällig — man braucht eine Weile, um sich daran zu gewöhnen, sich einzusehen in diese Welt, die dann schließlich ganz stimmig wird in ihrer grotesken Konsistenz. Alles wirkt ein wenig eigen — so sehr wie Topper auch nicht ganz hineinzupassen scheint, der ungefragt im Schulunterricht aus lauter Sehnsucht nach seinem Vater einen Film über Afrika zeigen will und Viggo in einem schrottigen Kinderwagen durch die Gegend fährt.

Die Figuren sind alle so schräg wie auch keine Wand hier ganz gerade steht. Und wenn jemand sagt, alle Bleistifte seien schließlich gleichermaßen gewöhnlich, so straft ihn natürlich die ganze Geschichte Lügen. Otto ist ein Nashorn ist ein Film gegen die Gewöhnlichkeit und die Entmutigung. Dem Chaos und der Zerstörung, die das Nashorn (von seinen Erschaffern „Otto“ getauft) anrichtet, folgt dann am Schluss eine etwas simpel anmutende Auflösung der bestehenden Konflikte — aber ganz so einfach ist es natürlich doch nicht.

Otto ist ein Nashorn

Topper ist ein bisschen einsam. Seine Mutter kümmert sich zwar rührend um ihn, und natürlich ist da sein bester Freund Viggo — aber eigentlich möchte er gerne dieses nette Mädchen näher kennenlernen, das ihn sogar zu seinem Geburtstag eingeladen hat. Ohne Geschenk traut er sich dort allerdings nicht hin. Und am besten wäre es natürlich, wenn Toppers Vater mal wieder käme — denn der ist Seemann und eigentlich nie zuhause.
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