Juno (2007)

Eine Filmkritik von Monika Sandmann

Ein launiger Abriss über das Drama, ein Teenager zu sein

Jason Reitman, der talentierte Spross des großen Filmemachers Ivan Reitman, legt mit Juno einen entzückenden „Zweitling“ vor. Bereits vor zwei Jahren in Thank You For Smoking bewies er großes Talent für frechen, satirischen Humor. Mit Juno demonstriert Reitman eindrucksvoll, nicht nur die Lachmuskeln, sondern die ganze Gefühlspalette in einem warmherzigen Jugenddrama bedienen zu können.

Die Basis lieferte ihm die Drehbuchautorin Diabolo Cody. Bekannt wurde sie mit ihren 2004 veröffentlichten Memoiren Candy Girl: A Year in the Life of an Unlikely Stripper. Das Drehbuch für Juno schrieb sie während ihrer regulären Jobs als Telefonsex-Vermittlerin und Schadensachverständige in Minneapolis. Ihren Arbeitspausen sei dank, denn sonst hätte das Kinojahr auf diese Charmeoffensive verzichten müssen.

„Juno“ ist der Name der Hauptfigur. Sie ist 16 Jahre und ein hübscher, rotzfrecher Teenager, dargestellt von dem überragenden Elliott Page. Cody gibt ihr Dialoge in den Mund, bei denen man das Gefühl hat, dass sie sich in ihrer Spritzig- und Witzigkeit zu übertrumpfen versuchen. Messerscharfe Repliken, die man einer 16-Jährigen leider nicht immer ganz glaubt. Aber da der Wortwitz bis zum Ende tough durchgehalten wird, gewöhnt man sich schnell an das allzu kecke Mädchen.

Die Schlagfertigkeit ist Junos Markenzeichen. Sie gibt sich betont cool und über den Dingen stehend, während sie neugierig das Leben ausprobiert. Beim ersten Sexversuch bleibt sogleich die Regel aus. Nach dem ersten Schock und einem hektisch abgebrochenen Versuch, die Schwangerschaft abzubrechen, entdecken Juno und ihre Freundin Leah (Olivia Thirlby) ein reizendes, adoptionswilliges Ehepaar im lokalen Discount-Anzeigen-Blättchen. Das Kind austragen hat nur einen Haken. Es bedeutet, einen dicken Bauch bekommen und sich sichtbar als „sexuell aktiv“ und schwanger zu outen.

Wie soll man das den Eltern (herrlich normal und doch so anders: J.K. Simmons und Allison Janney) verklickern? Als Juno Mum und Dad um den Tisch versammelt, hoffen die Beiden noch auf „harmlose“ Gründe, wie Drogensucht oder Schulverweis. Andere Umstände und die auch noch vom schüchternen, unauffälligen Bleeker (erfrischend und vor allem ein 16-Jähriger, der aussieht wie ein 16-Jähriger) verursacht, sorgen dagegen für heftige Irritation. Aber Juno hat ja schon die Lösung parat: Adoptiveltern. Erfrischend unkompliziert stellen sich Mum und Dad hinter ihre Tochter.

Zusammen mit ihrem Vater trifft sich Juno mit den Vorzeige-Adoptiveltern, Mark und Vanessa Loring. Zwei Schichten, die meilenweit voneinander entfernt sich. Hier das frische, pragmatische Arbeitermilieu, dort die schicke, steife Vorstadtidylle. Hier das pralle Leben, dort die erstarrte Traumwelt, die Vanessa unbedingt mit einem Baby in Bewegung bringen will, wenn nicht mit ihrem eigenen Kind, dann eben mit Junos.

Die Lorings eröffnen eine zweite Erzählebene. Während Juno ihre Verletzlichkeit unter einer cool-lässigen Schale verbirgt, tritt bei Vanessa und Mark der Schmerz ihrer angeknacksten Beziehung offen zu Tage. Ihre Ehe ist angezählt. Vanessas Babywunsch kollidiert mit Marks Angst vor der Verantwortung. So schnell hatte er nicht mit einem Adoptivkind gerechnet.

Junos erfrischende Art weckt Mark aus seiner Lethargie. Das gemeinsame Interesse für Musik lässt die Beiden näher rücken. Auch hier, wie schon bei Junos Eltern, verzichtet die Story auf eine mögliche spektakuläre, wenn auch abgegriffene Wendung, eine Liebesbeziehung zwischen Juno und Mark, zugunsten der Integrität der Charaktere. Ein Quäntchen Flirterei, eine kleine Andeutung von Eifersucht bei Vanessa spielen zwar mit der Idee, aber lassen sie wie ein Windhauch vorbei wehen.

Selbst Vanessa, wird in ihrem übersteigerten Kinderwunsch ernst genommen. Jennifer Garner spielt sie bravourös — in einer Mischung aus nervöser Überspanntheit, wenn sie sich zum Beispiel um Junos Gesundheit sorgt und menschlicher Wärme, wenn sie ausgelassen mit den Kindern ihrer Freundinnen herumtollt. In diesem Sinne bildet das Ende des Films einen versöhnlichen Abschluss. Die Figur Mark, gespielt von Jason Bateman, bleibt dagegen eher schwach.

Mit der Zunahme ihres Bauchumfangs reift auch Juno und erkennt, dass es im Leben nicht nur darum geht, coole Sprüche abzulassen – sondern zum Beispiel Bleeker mit 100 orange TicTac-Schachteln (Schleichwerbung in seiner schönsten Form) im häuslichen Briefkasten zu überraschen.

Reitman gliedert seinen Film analog der vier Jahreszeiten — parallel zu Junos Schwangerschaft. Nach neun Monaten und der Geburt des Babys endet auch der Film und damit ein gelungener herzerwärmender Familienspaß mit garantiertem Lachmuskeltraining.
 

Juno (2007)

Jason Reitman, der talentierte Spross des großen Filmemachers Ivan Reitman, legt mit Juno einen entzückenden „Zweitling“ vor. Bereits vor zwei Jahren in Thank You For Smoking bewies er großes Talent für frechen, satirischen Humor.

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Meinungen

troll1971 · 17.11.2008

Mit Abstand bester Film seit langer Zeit. An alle Blockbuster: Man braucht nicht viel Geld, nur ein sehr, sehr, sehr, sehr, sehr gutes Drehbuch, um die Seele zu berühren. Danke für dieses Werk

Miley · 08.11.2008

Ich fande den Film Klasse Weil man viel draus lernt und weil es auch was zum lachen ist.... Der film ist einfach nur geil......Ein Film der auf jeden Fall gute Laune macht !

Nickbert · 20.08.2008

Ein Film der auf jeden Fall gute Laune macht !

Lena · 21.04.2008

Toller, unterhaltsamer Film! Unbedingt empfehlenswert!

Anna · 20.04.2008

Ich fande den Film Klasse Weil man viel draus lernt und weil es auch was zum lachen ist

crazyhorse · 09.04.2008

Teenyfilmchen, ganz nett

Rita · 31.03.2008

sehr oberflächlich, nicht zu empfehlen!!!

alfred · 29.03.2008

ein überausragender film!!!!!!!!^^ ich hab echt gelacht! kann ihn nur weiter empfehlen...!!!!!!!!

ml · 26.03.2008

sympathisch-nervige sechzehnjährige, klasse musik und ein paar amüsante dialoge, ABER: die idealisierung eines muttertiers, das man nach fünf minuten in die besenkammer sperren möchte und die denunzierung ihres netten manns, den man nur dafür bewundern kann, wie lange er es an der seite einer hochneurotischen furie ausgehalten hat!

nuri · 26.03.2008

Ich fand ihn gut, aber nicht überragend. Habe nicht sooo sehr gelacht und Juno finde ich etwas ZU cool und überdreht (nichtsdestotrotz sympathisch).

dietmar · 25.03.2008

war mit meiner taughter drin war echt heiß.... :o

günter · 25.03.2008

jo,jo voll coolimatikus

· 25.03.2008

er ist soooo cooool!!!!Ich liebe diesen film!!!

JANA · 25.03.2008

Also ich gucke den film morgen(mittwoch)mit meiner besten freundin freue mich schon voll habe mit den tailer schon so oft angeschaut weil ich total cool finde ich freue mich voll!

Franzi · 24.03.2008

Ich will endlich das bei uns in der nähe der film kommt, will nämlich in den ferien unbedingt noch den film mit meinen mädels gucken... schon schade.. aber eins steht fest, ich hab den trailer so oft geguckt, der Film ist der pure Hamma *IN LOVE*
lg

franzi · 24.03.2008

ja ich suche auch überall bei uns kommt auch nochnichts...
schon komisch

tanja · 22.03.2008

wo kommt juno im Ortenaukreis ich find niergends ä Kino

wer schön wenn jemand zurück schreibt

thx

nadin · 21.03.2008

ich habe ihn gesehen,u er ist wirklich sehr gut. Es passt einfach, die Story,die Schauspieler bringen es super rüber. Und der Humor kommt auch nicht zu kurz...

viel Spass beim gucken

· 21.03.2008

Cooler Humor .. abgedrehte sprüche .. war echt klasse

chrissi · 20.03.2008

ich hab den film noch nicht gesehen,aber das was ich darüber gelesen habe gefällt mir gut.

sweetgirl · 20.03.2008

hey als ich den film in der werbung gesehen haben habe ich sofort gesagt das es genau der richtige film. .genau für mädchen die schon in dem alter schwanger werden .deswegen finde ich es gut das sie den film gemacht haben .

lisa · 20.03.2008

Der film ist superklasse!!
Ich weis nicht wie man das macht immer neue Ideen zu finden also RESPEKT!!!
Der Inhalt ist sehr gut zu verstehen die gefühle passen an die richtige Stelle und so ist er einfach spitze!
die SChauspieler bringen die Geschichte richtig rüber.
Die geschichte ist finde ich sehr besonders für teenager. Diese lernen dabei den sinn des lebens!
mit freundlichen grüßen eure lisa=)(13)

Preo · 20.03.2008

hmm, ansich mag ich solche teeny filme überhaupt nicht. Mal sehn ob er mir gefallen wird...

· 19.03.2008

ja alsoich finde den film wirklich sehr gut auch wenn es kein deutscher film ist und meiner meinung nach wahrscheinlich auf englisch besser wäre aber mein freund zb.findet ihn nicht toll und sehr langweilig

Julia · 18.03.2008

ääätzender film

Christine · 14.03.2008

also..
ich finde diesen film super!!
als cih schon die werbung gesehen hab dachte ich nur..diesen film muss ich gucken...

· 14.03.2008

ich hab die vorschau gesehn. und die fand ich schon super ! :D

holly · 10.03.2008

super Film =)

· 13.02.2008

ein sehr einfühlsames und trotzdem mit vor charme sprühendem humor gsepicktes drama... hab ihn auch auf englisch gesehen. ich glaub allerdings, dass der film unübersetzbar ist. also auf englisch anschaun!

madeleine · 12.02.2008

ich hab den film in englisch gesehn und fand ihn sehr gut. Doch weiss ich nicht, ob er nach der Uebersetzung immernoch so gut ist.... es lohnt sich aber... viel spass