Sky - Der Himmel in mir

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Der Preis der Freiheit

Der neue Film von Fabienne Berthaud erzählt davon, wie eine Frau ihre Freiheit wiedergewinnt, wie sie alles aufgibt, was ihr altes Leben ausgemacht hat. Das ist die Essenz dieses Roadmovies, das schon bald einen Endpunkt findet – zumindest auf rein körperlicher Ebene, auch wenn die geistige und emotionale Reise noch lange fortwährt.
Eine Reise durch die USA soll die Beziehung von Romy (Diane Kruger) und ihrem Mann Richard (Gilles Lellouche) retten, doch sie lässt alles nur eskalieren. Nach einem Streit verlässt sie ihn und setzt die Reise alleine fort. Erstmals in ihrem Leben ist sie frei. In Las Vegas lernt sie den einzelgängerischen Diego (Norman Reedus) kennen. Nach einer leidenschaftlichen Nacht findet sie eine Botschaft von ihm – mit seiner Adresse. Romy sucht ihn auf, an einem entlegenen Ort in der Wüste, wo sie erstmals das findet, was sie so lange gesucht hat: sich selbst.

Sky – Der Himmel in mir ist eine wahrhaftige Geschichte. Eine, die von den authentischen Figuren lebt, die einerseits vielschichtig, andererseits mysteriös sind. Man lernt viel über Romy, die deutschstämmige Französin, die in der Wüste den Mut findet, ein neues Leben anzufangen. Diane Kruger, die sich zur formidablen Schauspielerin entwickelt hat, erweckt sie zum Leben. Vor allem mit ihrer Mimik und ihren Augen, die den Schmerz einer lieblosen Ehe widerspiegeln. Sie befindet sich in einem Käfig. Den der Gewohnheit, den der Umstände, den des Geldes, aber sie lässt alles zurück. Das ist ein mutiger Schritt, den im wahren Leben nur wenige wagen. Umso beeindruckender ist es dann, hier vorgeführt zu bekommen, was damit einhergeht.

Ganz neu anzufangen, sich aber zugleich nicht zu verschließen, sondern einem neuen Menschen zu öffnen, ist eine große Herausforderung, die der Zuschauer zusammen mit Romy meistert. Dies ist vor allem Krugers Film, aber auch Norman Reedus ist exzellent. Als ein Einzelgänger, der nicht an die Liebe glaubt und sich ihr verschließt, als sie bei ihm anklopft. Als Archetyp eines Mannes, der sich für eine Frau schlägt, der aber das tiefsinnig in Kontext setzen kann. Das sind starke, ehrliche Momente, die den Zuschauer dort treffen, wo es wirklich zählt: mitten ins Herz.

Berthauds Werk ist ein einfühlsames, von Nathalie Durand in wunderschönen Bildern eingefangenes Roadmovie, das sich den Konventionen dieser Filmform verweigert, aber dafür seinen eigenen, nachvollziehbaren Weg geht. Es ist eine Liebesgeschichte, die abseits filmischen Pomps das Leben zelebriert – und die Freiheit, die sich jeder nehmen sollte, egal, welche Konsequenzen damit einhergehen.

Sky - Der Himmel in mir

Der neue Film von Fabienne Berthaud erzählt davon, wie eine Frau ihre Freiheit wiedergewinnt, wie sie alles aufgibt, was ihr altes Leben ausgemacht hat. Das ist die Essenz dieses Roadmovies, das schon bald einen Endpunkt findet – zumindest auf rein körperlicher Ebene, auch wenn die geistige und emotionale Reise noch lange fortwährt.
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