Ritter Trenk

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Klassischer Zeichentrick

Die Erfolgsgeschichte des kleinen Ritters Trenk beginnt im Jahr 2006 mit dem Erscheinen von Kirsten Boies Buch. Übersetzungen für andere Länder folgten, 2011 gab es dann für KIKA eine Zeichentrickserie. Nun soll Ritter Trenk auch die Leinwand erobern, mit einer größer angelegten Geschichte, die den Figuren anders als in der Serie Entfaltungsraum lässt und eine emotionale Reise bietet.
Trenk ist ein Leibeigener. Seine Familie steht in Diensten des grausamen Ritters Wertolt. Als Trenks Vater eingesperrt wird, beschließt der Junge, dass er selbst ein Ritter werden muss, um Wertolt die Stirn bieten zu können. Wie es der Zufall so will, kann er mit einem Jungen, der keinerlei Lust hat, Ritter zu werden, die Plätze tauschen. Trenk sucht dessen Onkel auf und möchte ausgebildet werden, allerdings merkt „seine“ Cousine Thekla schnell, dass er nicht ist, wer er zu sein vorgibt. Doch sie hilft ihm, weiß sie doch, wie schwer der Wunsch wiegt, Ritter zu werden, wenn dies eigentlich gar nicht möglich ist. Als Ritter möchte Trenk an einem Turnier teilnehmen und den Drachen im Wald erschlagen, weil ihm dann ein Wunsch freisteht – und er weiß genau, wie er diesen einsetzen will.

Die deutsche Produktion hebt sich von anderen Animationsstoffen, die dieses Jahr ins Kino kamen, deutlich ab: Hier setzt man nicht auf Computeranimation, sondern auf klassischen Zeichentrick. So schön das ist – man muss aber doch anmerken, dass die Qualität nicht mit der einer Disney-Produktion mithalten kann. Vielmehr fühlt man sich an ältere Filme erinnert. Ritter Trenk ist vieles, aber er sieht nie so aus, als wäre er state of the art. Stattdessen wirkt er bisschen rückständig.

Die Geschichte macht das aber zumindest wett. Für Erwachsene ist sie zwar wirklich nicht, sondern zielt ganz und gar auf ein kindliches Publikum ab, diesem bietet sie aber actionreiche und lustige Unterhaltung, die auch mit einer Portion Moral daherkommt. Ritter Trenk zeigt, dass man seines Schicksals Schmied ist. Nichts ist in Stein gemeißelt und man kann werden, was man will, wenn man es sich nur genug wünscht und auch bereit ist, dafür Anstrengungen auf sich zu nehmen.

Diese Botschaften werden nicht mit dem Holzhammer präsentiert, vielmehr sind sie in eine rundum gelungene Geschichte verpackt, die von lustig gestalteten Figuren bevölkert ist. Es ist das geradezu klassische Abenteuer eines Jungen, der über sich selbst hinauswachsen muss. Das ist nicht neu, aber immer wieder schön. Und Ritter Trenk gelingt die richtige Verpackung mit einer Mixtur aus Abenteuer, Humor und Herzlichkeit.

Eltern werden es genießen, dem Nachwuchs beim Mitfiebern und Mitlachen zuzusehen. Dem Kernpublikum wird die einfache Form des Zeichentricks auch nicht missfallen. Kurz: ein Kinderfilm im besten Sinne des Wortes.

Ritter Trenk

Die Erfolgsgeschichte des kleinen Ritters Trenk beginnt im Jahr 2006 mit dem Erscheinen von Kirsten Boies Buch. Übersetzungen für andere Länder folgten, 2011 gab es dann für KIKA eine Zeichentrickserie. Nun soll „Ritter Trenk“ auch die Leinwand erobern, mit einer größer angelegten Geschichte, die den Figuren anders als in der Serie Entfaltungsraum lässt und eine emotionale Reise bietet.
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