Planes 2: Immer im Einsatz

Eine Filmkritik von Christopher Diekhaus

Allenfalls mittlere Flughöhe

Es ist schon kurios. Eigentlich war der Animationsfilm Planes, ein Spin-off von Cars, klar für den DVD-Markt konzipiert, wurde dann aber doch in die Kinos gebracht und sorgte dort auch noch für passable Einspielergebnisse. So dürfen sich die geneigten Zuschauer nun auf einen zweiten Teil freuen, der zwar runder wirkt als der nichtssagende Vorgänger, allerdings keinen Anlass zu großen Jubelstürmen gibt. Das, was die DisneyToon Studios (nicht zu verwechseln mit den Walt Disney Animation Studios, die etwa den wunderbaren Winterhit Die Eiskönigin – Völlig unverfroren verantworteten) dieses Mal aus dem Hut zaubern, ist halbwegs solide Familienunterhaltung, die kleine Kinogänger zufriedenstellen sollte. Mehr aber auch nicht.
Nachdem der ehrgeizige Sprühflieger Dusty Crophopper (Originalstimme: Dane Cook/Synchronstimme: Martin Halm) am Ende von Planes das berühmt-berüchtigte „Wings Around the Globe“-Rennen für sich entscheiden konnte, ist er der neue Held am Sporthimmel. Auch im Nachfolger trainiert Dusty fleißig für weitere Wettkämpfe, wird jedoch ganz unerwartet aus der Bahn geworfen, da sein Getriebe nicht mehr voll funktionsfähig und ein Ersatzteil nicht aufzutreiben ist. So bleibt dem kleinen Flugrennstar nichts anderes übrig, als seine Karriere zu beenden. In seiner ersten Enttäuschung verursacht Dusty versehentlich einen Unfall – mit weitreichenden Konsequenzen. Denn nach einem verheerenden Brand hat sein Heimatort Propwash Junction plötzlich ein gewaltiges Sicherheitsproblem. Um Abhilfe zu schaffen, beschließt der Protagonist, sich zum Löschflugzeug umschulen zu lassen, und sucht dafür den Piston Peak Nationalpark auf, wo der Rettungshubschrauber Blade Ranger (Ed Harris/Henning Baum) eine bunte Crew an Brandbekämpfern anführt. Schnell muss Dusty erkennen, dass die Ausbildung alles andere als ein Kinderspiel ist.

Im Vergleich zum Vorgänger, der eine reichlich vorhersehbare Aufsteigergeschichte erzählte, sind die Macher rund um Regisseur Roberts Gannaway (im ersten Teil hatte Klay Hall diesen Part inne) nun darum bemüht, die emotionalen Konflikte des Protagonisten etwas zu verfeinern. Und ihn damit zu einer reiferen Figur zu machen. Anstatt bloß seine eigenen Träume zu verfolgen, stellt sich Dusty dieses Mal in den Dienst der Gemeinschaft und übernimmt Verantwortung, da nicht zuletzt sein Missgeschick entscheidend dazu beiträgt, dass Propwash Junction plötzlich in Schwierigkeiten gerät. Weniger heroisch als im ersten Abenteuer sind die nachfolgenden Entscheidungen und Taten des kleinen Fliegers freilich nicht. Darauf weist bereits eine Texttafel hin, die den Zuschauer ganz zu Beginn darüber informiert, dass der Film den tapferen Löschkräften gewidmet ist, die im Kampf gegen die Flammen tagtäglich ihr Leben riskieren.

Obwohl schon in den ersten Minuten einige waghalsige Flugeinlagen zu bestaunen sind, kommt Planes 2 zunächst nur schwer in die Gänge. Die bereits bekannten Figuren, Dustys Freunde, spielen ihre üblichen Rollen, und viele der hier bemühten Gags laufen völlig ins Leere, da sie ganz einfach erschreckend platt ausfallen (selbst die Kinder bei der Pressevorführung konnten im ersten Drittel wenig lachen). Für einen positiven Umschwung sorgt schließlich der unvermeidliche Ortswechsel. Sobald Dusty im Piston Peak Nationalpark auftaucht, erwacht der Film zum Leben und kann nun sogar mit einigen wirklich komischen Szenen aufwarten. Zu verdanken ist dies vor allem der charmanten Interaktion zwischen dem Neuankömmling und den recht witzigen Nebenfiguren, zu denen etwa die temperamentvolle Löschfliegerdame Dipper (Julie Bowen/Kathrin Gaube) und der indianische Schwertransport-Hubschrauber Windlifter (Wes Studi/Thomas Albus) zählen. Eine schöne Note setzt auch das schon lange verheiratete Wohnmobil-Ehepaar Winnie (Anne Meara/Eva-Maria Lahl) und Harvey (Jerry Stiller/Horst Sachtleben), das im Park auf den anfänglichen Spuren seiner Beziehung wandelt.

Auch wenn handlungstechnisch, einmal mehr, nicht allzu viel zu erwarten ist, dürfte das junge Publikum insgesamt auf seine Kosten kommen. Immerhin sorgen die vielen Flugmanöver für rasanten Actionspaß. Und auch die Animationen – insbesondere die Elemente Wasser und Feuer – können sich durchaus sehen lassen. Unverständlich bleibt nichtsdestotrotz, weshalb die tragische Backstory von Blade Ranger an einer Stelle überdeutlich Erwähnung findet, nur um später lieblos abgehandelt zu werden. Und warum die Macher nicht den Mut aufbringen, zumindest in einem Punkt von einem durchweg glücklichen Ausgang abzusehen. Familientauglichkeit hin oder her, manche Fügungen wirken einfach nur schal und lassen die emotionalen Zwischentöne der Geschichte im Nachhinein vollkommen oberflächlich erscheinen. Gerade hier hätte Planes 2 ein deutliches Zeichen setzen können, verspielt diese Chance aber leichtfertig.

Planes 2: Immer im Einsatz

Es ist schon kurios. Eigentlich war der Animationsfilm „Planes“, ein Spin-off von „Cars“, klar für den DVD-Markt konzipiert, wurde dann aber doch in die Kinos gebracht und sorgte dort auch noch für passable Einspielergebnisse. So dürfen sich die geneigten Zuschauer nun auf einen zweiten Teil freuen, der zwar runder wirkt als der nichtssagende Vorgänger, allerdings keinen Anlass zu großen Jubelstürmen gibt.
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Meinungen

Thomas Kreß · 11.08.2014

Kurios, oder schon etwas größenwahnsinnig ? Ok. Bei Tinkerbell und das Geheimnis der Feeenflügel hat es funktioniert und seitdem werden alle D2Dvd/BD-Titel so vermarktet. Muß dass sein ?