Outlander

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Seit einiger Zeit — und auch durch den Erfolg der Herr der Ringe-Filme angeregt – ist der Fantasy- und Mythenfilm wieder schwer im Kommen. Zumindest auf DVD ist die Schwemme an Ritter- und Wikingerfilmen und dergleichen kaum zu überschauen. Das die Qualität hier ganz gewaltig schwankt, ist eine traurige Tatsache. Nach dem (berechtigten) Kinoflop von Pathfinder und Robert Zemeckis CGI-Spektakel Die Legende von Beowulf, schickt sich mit Outlander Regisseur Howard McCain an, eine unterhaltsame Mixtur aus Versatzstücken aus Der 13te Krieger, Predator und Planet der Affen auf den Genrefan loszulassen. Das man mehr als ein paar Mark fuffzig Budget hatte, ist dem Film zu fasst jeder Zeit anzusehen.
Im 7. Jahrhundert rast ein Raumschiff auf die Erde nieder und versinkt in einem See. Wie weiland Charlton Heston als Astronaut Taylor, rettet sich Astronaut Kainan (James Caviezel, Die Passion Christi) als einziger Überlebender ans Ufer. Mit Hilfe eines geretteten Computers erlernt er blitzschnell die vorherrschende Sprache und macht sich mit dem Zeitalter vertraut. Kurz darauf stolpert er in das verwüstete Dorf von Gunnar (Ron Pearlman, Hellboy II). Hier wird Kainan von Wikinger Prinz Wulfric (Jack Huston, Shrooms) und dessen Männern überwältigt und gefangen genommen. Da sich Wulfrics Angebetete Freya für Kainan zu interessieren scheint, ist der Prinz natürlich nicht sonderlich gut auf den Neuankömmling zu sprechen. Doch bevor die Situation eskalieren kann, attackiert eine gewaltige funkelnde Kreatur das Dorf. Es kommt zum erbitterten Kampf, in dessen Verlauf viele Männer sterben, die Bestie aber verjagt werden kann. Als Kaiman später erklärt, das ihm die Kreatur gefolgt sei und er sie töten muss, staunen die Wikinger nicht schlecht. Bei soviel Kühnheit braucht sich Kaiman (und der Zuschauer) nicht wundern, dass er nun die Wikingerhorde hinter sich hat.

Trotz eines stoischen James Caviezel und wenig Tiefgang, ist Regisseur und Co-Autor Howard McCain ein unterhaltsamer Fantasyfilm gelungen. Was John McTiernan bei seinem 13ten Krieger vorzüglich beherrschte, nämlich den einzelnen Wikingern Tiefe und Charakter zu geben, gelingt dem Regisseur zwar nicht, dafür werden zu viele Rollenklischees bedient. Doch gelingt ihm mit toll gefilmten Sets und waberndem Nebel eine phantastische Atmosphäre. Immer ist das üppige Budget zu sehen, fasst jedesmal überzeugt die CGI-Kreatur und die blutigen Schlachten dürften auch so manchem Genrefreund gefallen. Schade ist nur, das Ron Pearlman als Feind und später als Verbündeter geradezu verheizt wird. Man hat den Eindruck, dass einiges an Material der Schere zum Opfer gefallen ist. Damit stünde Outlander dann auch nicht alleine da: Der 13te Krieger erlitt einst ein ähnliches Schicksal, hatte doch der Stirb langsam-Regisseur entnervt das Handtuch geworfen, nachdem Roman- und Drehbuchautor Michael Crichton das Projekt torpedierte und schließlich eigenhändig nachdrehte und umschnitt. Trotz der genannten Kritikpunkte ist Outlander ein spannender, mitunter lustiger und stylischer Wikinger vs. Monster-Film geworden. Sollte man gesehen haben.

Outlander

Im Zeitalter der Wikinger landet der Außerirdische Kainan auf der Erde. Mit sich bringt er das Monster Moorwen, das zur Bedrohung wird.Seit einiger Zeit — und auch durch den Erfolg der Herr der Ringe-Filme angeregt – ist der Fantasy- und Mythenfilm wieder schwer im Kommen. Zumindest auf DVD ist die Schwemme an Ritter- und Wikingerfilmen und dergleichen kaum zu überschauen.
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