Ouija

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Die ideale Spielzeugwerbung?

Geschichten, die sich um Hexenbretter, so genannte Ouija-Bretter, drehen, gibt es einige. Sie sind gerade für Horrorfilme ein dankbares Thema, aber auch eines, das nur sehr wenig Variation zulässt. So gibt es durchaus einige Filme, die Ähnlichkeit besitzen, z.B. Kevin Tenneys B-Film-Klassiker Witchboard aus dem Jahr 1986, aber ein Remake ist Ouija deshalb noch lange nicht. Man benutzt nur einfach dieselben Elemente.
Kurios ist dabei, dass Ouija den Spielzeughersteller Hasbro als Mitproduzenten hat. Seit 1991 hält man das Trademark und alle Rechte am Hexenbrett. Erfunden wurde es gut 100 Jahre zuvor im Jahr 1890 von Elijah Bond, es war jedoch William Fuld, der mit dem Namen „Ouija“ aufkam. Erst im Lauf des Ersten Weltkriegs wurde es für spiritistische Gespräche mit Verstorbenen genutzt. Die Erklärungen, wie und warum es funktioniert, sind mannigfaltig, in erster Linie geht man davon aus, dass der Zeiger unterbewusst bewegt wird, je nachdem, was der Fragende wissen will — und es im Grunde bereits weiß. Diese Theorie wird auch im Film kurz angesprochen, wobei man sich hier natürlich auf den übernatürlichen Aspekt stürzt. Denn böse Geister gibt es in Ouija selbstverständlich schon.

Debbie benutzt das Ouija-Brett und nimmt Kontakt mit einem bösen Geist auf, der sie dazu bringt, sich umzubringen. Ihre beste Freundin Laine kann nicht fassen, was passiert ist. Da sie sich von Debbie nicht verabschieden konnte, bittet sie ihre Freunde, mit ihr im Haus der Verstorbenen mithilfe eines Hexenbretts Kontakt aufzunehmen. Das funktioniert auch, aber natürlich sprechen die Freunde nicht mit Debbie, sondern einem Geist, der sich für sie ausgibt. Angsterfüllt fliehen die Freunde aus dem Haus, aber die Verbindung steht — und der Geist will morden.

Originell ist an diesem Film wirklich gar nichts. Die Geschichte hat man mit all ihren Versatzstücken schon Dutzende Male gesehen, zumindest dann, wenn man schon zu den etwas älteren Semestern im Publikum gehört.

Aber ein Film wie Ouija zielt natürlich nicht auf das ganz alte Publikum ab, eine jugendliche Klientel soll angesprochen werden, für die Insidious oder Conjuring vielleicht noch etwas zu angsteinflößend ist. So gesehen kann man Ouija auch als eine Art Einstiegshilfe ins Genre sehen. Wer sich hier wohlig gruselt, der wird irgendwann auch zu den deutlich erwachseneren Stoffen aufschließen und seinen Horizont in Genre-Sachen erweitern.

Der Film ist recht zahm, Schockmomente gibt es nur sehr vereinzelt. Und auch dann sind sie kaum dergestalt, dass es einen aus dem Kinosessel hebt. Dafür funktioniert der Film auch viel zu sehr nach Schema F. Er arbeitet brav alle Punkte der Checkliste ab, die bei einem Stoff wie diesem einfach dabei sein müssen, inklusive einer alten Frau, die erst hilfsbereit ist, aber doch ihre eigene Agenda verfolgt. Das ist noch weniger überraschend, als man meinen sollte, weil Lin Shaye für derart sinistere Rollen einfach wie gemacht ist.

Die übrige Besetzung besteht hauptsächlich aus Newcomern, mit großen Rehaugen und scheuer Verletzlichkeit agiert Olivia Cooke in der Hauptrolle. Sie spielt damit eine ähnlich gelagerte Figur wie in der Serie Bates Motel.

Viel Fleisch hat ihre Rolle allerdings nicht, aber das gilt für alle Figuren dieser Gruselmär. Filme wie Ouija hat es immer gegeben und wird es immer geben. Einfach gestrickte, simpel erzählte Horror-Geschichten für ein junges Publikum. Ideal auch fürs erste Date, wenn‘s dann doch mal ein bisschen gruseliger wird und die Begleitung sich anschmiegen will. Doch das haut eben nur bei der Zielgruppe hin, für die älteren Herrschaften und Damen muss es für diesen Effekt dann schon etwas deutlich unheimlichere Horror-Kost sein …

Ouija

Geschichten, die sich um Hexenbretter, so genannte Ouija-Bretter, drehen, gibt es einige. Sie sind gerade für Horrorfilme ein dankbares Thema, aber auch eines, das nur sehr wenig Variation zulässt. So gibt es durchaus einige Filme, die Ähnlichkeit besitzen, z.B. Kevin Tenneys B-Film-Klassiker „Witchboard“ aus dem Jahr 1986, aber ein Remake ist „Ouija“ deshalb noch lange nicht. Man benutzt nur einfach dieselben Elemente.
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Meinungen

fara · 20.02.2015

Meiner Meinung nach ein nicht gerade gelungener Film. Bis auf Paar Szenen langweilig. Und in den Szenen wo was passiert ist es auch eher vorhersehbar so das der 'Effekt' fehlt. Ansich auch keine neue Ideen in dem Film und alles irgendwie ausgelutscht.
Wenn man den trailer gesehen hat ist man wohl erstmal begeistert. Aber schon alleine im den ersten 45 min passiert nichts. Danach einfach der nur der abklatsch von anderen filmen. Wenn es Sterne geben würde dann würde ich 1 von 5 geben

Sylvia · 03.02.2015

Absolute Zeitverschwendung. Alles schon mal dagewesen die Handlung ist nichts neues und der Gruselfaktor fehlt. Meiner Meinung nach komplett durchgefallen.