Minions (2015)

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Auf der Suche nach einem Schurken

Nach dem großen Erfolg des Animationsfilms Ich — Einfach unverbesserlich (Teil 1 und 2) wenden sich deren Macher nun den Minions zu, die bislang nur als Nebenfiguren auftraten. Wer oder was sind die Minions? Gelbe Kartoffelköpfe, immer auf der Suche nach dem nächsten großen Abenteuer!

Doch es ist immer ein wenig problematisch, wenn eine Nebenfigur zur Hauptattraktion gemacht wird. Auch dann, wenn es ein ganzes Völkchen betrifft, das so niedlich ist wie die Minions. Allzu häufig taugen die Nebenfiguren nämlich nicht dazu, eine eigene Geschichte zu tragen. Und auch bei Minions zerfällt das Ganze sehr stark in eine Nummernrevue, wenn auch eine, die mit ein paar amüsanten Momenten aufwarten kann.

Es fängt nicht bei Adam und Eva an, wohl aber in der Frühzeit der Erdgeschichte. Als sich die ersten Zellen teilen, sind auch die Minions da, die ihre Bestimmung sofort gefunden haben: Den Großen und Bösen zu dienen. Das Problem ist dabei nur, dass man zwar schnell einen Meister gefunden hat, den aber auch leicht wieder verlieren kann. Im Lauf der Jahrtausende dienen die Minions so einigen Gestalten, bis sie niemanden mehr haben und in Lethargie verfallen. Aber dann kommt Kevin auf die großartige Idee, zusammen mit Bob und Stuart nach einem neuen schurkischen Meister für die Minions zu suchen.

Die Minions funktionieren wohldosiert am Besten. Das haben sie mit Scrat aus den Ice Age-Filmen gemein. Würde man den abendfüllend seiner Eichel hinterherjagen lassen, wäre das auch repetitiv. Ebenso verhält es sich bei den Minions, bei denen der Slapstick nicht weniger stark ausgeprägt ist. Sie sind im Grunde wie Stummfilmfiguren, sprechen zwar, aber das in einem Kauderwelsch, das eh keiner versteht. Ihre Erlebnisse wiederholen sich, der Neuheitenfaktor nutzt sich schnell ab, und das nicht nur beim wackeren Trio, sondern auch dem Völkchen selbst, das schließlich auf Wanderschaft geht, um mit den drei Helden aufzuschließen.

Es gibt einiges zu lachen, so gut wie die Einstiegssequenz mit der Evolution der Minions ist der restliche Film aber nie wieder. Zumal er am Ende auch die Geduld strapaziert. Denn als man sich am Ende wähnt und jeder andere Film den Abspann gebracht hätte, muss Minions noch einen draufsetzen, übertreibt es damit aber. Weniger wäre hier definitiv mehr gewesen.

Niedlich sind die gelben Kartoffelköpfe aber natürlich dennoch. Es ist nie so, dass die episodische Struktur des Films langweilen würde, es ist nur so, dass die Originalität, die Ich – Einfach unverbesserlich ausgezeichnet hat, einfach nicht vorhanden ist. Ein junges Publikum wird das nicht stören, da es genug zu lachen gibt, ein älteres hat da schon eher Probleme, zumal intelligenter Humor, der die Erwachsenen bei Laune hält, nur sehr bedingt gegeben ist. Gags wie jene mit dem Nixon-Plakat sucht man ansonsten nämlich weitestgehend vergeblich.

Sei’s drum, am Erfolg der Minions wird das nichts ändern. Ob bei einem weiteren Teil aber inhaltlich mehr drin ist? Daran darf man zweifeln, da sich die Minions in ihrer jetzigen Form nicht über den Status unterstützender, aber nicht handlungstragender Figuren erheben können.
 

Minions (2015)

Nach dem großen Erfolg des Animationsfilms „Ich — Einfach unverbesserlich“ (Teil 1 und 2) wenden sich deren Macher nun den Minions zu, die bislang nur als Nebenfiguren auftraten. Wer oder was sind die Minions? Gelbe Kartoffelköpfe, immer auf der Suche nach dem nächsten großen Abenteuer!

  • Trailer
  • Bilder

Meinungen

Mama · 04.03.2023

Die meisten von ihnen haben den Namen des Lebens und der Mutter