Frequencies

Eine Filmkritik von Gregor Ries

Eine philosophische Romanze

Mit Frequencies (alias OXV: The Manual) schließt Darren Paul Fisher (Inbetweeners) an eine Reihe wissenschaftlicher Science Fiction-Filme wie Coherence an, die menschliche Handlungen im Kontext von Berechnung und Schicksalsfügung begreifen. Stilistisch erinnert allerdings besonders der ironische, stilisierte Beginn an Love Eternal des gleichen Verleihs. An diese entrückte Stimmung kann die zweite Hälfte nicht mehr ganz anknüpfen. Als romantische Komödie mit ungewöhnlicher Thematik ragt Fishers dritter Film allerdings aus der Masse heraus.
Originell wirkt schon der Einfall, den Kindern in der Eliteuniversität einer futuristischen Gesellschaft die Namen berühmter Wissenschaftler und Philosophen zu verleihen. Dort wird das Potential eines Menschen schon in jungen Jahren an seiner „Frequenz“ gemessen. Da Marie-Curie Fortune (Lily Laight) eine hohe Quote besitzt, scheint ihr eine glückliche Zukunft zu winken. Dagegen weist Isaak-Newton Midgley alias Zak (Charlie Rixon) nur eine niedrige Frequenz auf, weshalb ihm trotz seiner Intelligenz nichts gelingen will. Als Bindeglied zwischen ihnen steht Klassenkamerad Theodore-Adorno Strauss alias Theo (Tom England).

Als sich Zak in die auch „Maschine“ genannte Marie verliebt, kann es für ihn keine Hoffnung geben. Denn es gilt die Regel: „Je höher die Frequenz, desto geringer die Empathie“. Selbst mit ihrem Vater kommuniziert Marie stets emotionslos. An Zak besitzt sie lediglich das Interesse, den Gegensatz zwischen ihnen wissenschaftlich zu ergründen. Ihre Kontaktaufnahmen werden regelmäßig von Katastrophen begleitet. Mit zunehmendem Alter versucht Zak (Daniel Fraser) verzweifelt, seine niedrige Energie zu steigern, um sich Marie (Eleanor Wyld) nähern zu können. Gemeinsam mit Theo (Owen Pugh) gelingt es ihm, seine Frequenz zu erhöhen. Doch Maries Eltern befürchten, dass ihre Tochter manipuliert wird.

Besonders zu Beginn nimmt Fishers in Cambridge und dem australischen Brisbane gedrehte, philosophische Romanze durch streng komponierte Einstellungen und eine klare Farbdramaturgie für sich ein. Die Science Fiction-Elemente beschränken sich auf die Ausgangssituation, doch das überschaubare Budget wird durch eine ausgeklügelte Ausstattung wett gemacht. Schon im Prolog springt Fisher mehrfach innerhalb der Chronologie, um bestimmte Geschehnisse aus unterschiedlichen Perspektiven zu schildern. Somit verändert sich im klar strukturierten Handlungsverlauf mehrfach der Blickwinkel auf Schlüsselmomente, um sie in ein neues Licht zu setzen.

Für den Zuschauer gilt es, stets auf der Höhe der Diskussionen um die Bestimmung von Liebe, Anteilnahme und den freien Willen, um Illusion, Manipulation und gewisse Muster — den Code OXV des Originaltitels — zu sein. Es hilft, dass Fisher dabei seinen Sinn für Humor und Poesie nicht verliert, wobei gegen Ende noch die Musik als wichtiges Handlungselement hinzu kommt. Ebenfalls trägt die trefflich gewählte Besetzung dazu bei, dass Frequencies mit einem philosophischen Blick auf die Dinge des Lebens glänzt.

Frequencies

Mit „Frequencies“ (alias „OXV: The Manual“) schließt Darren Paul Fisher („Inbetweeners“) an eine Reihe wissenschaftlicher Science Fiction-Filme wie „Coherence“ an, die menschliche Handlungen im Kontext von Berechnung und Schicksalsfügung begreifen. Stilistisch erinnert allerdings besonders der ironische, stilisierte Beginn an „Love Eternal“ des gleichen Verleihs.
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