Der 7bte Zwerg

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

"Hey, Zwerge, hey, Zwerge, ho-ho-ho..."

Bubi, Cookie, Sunny, Speedy, Tschako, Ralfie und Cloudy, besser bekannt als die sieben Zwerge aus den zwei bisherigen Realfilm-Abenteuern sind wieder da. Allerdings haben sich die „possierlichen Kerlchen“ seit ihrem letzen Kinoauftritt ganz schön verändert – aus ihnen sind mittlerweile animierte Helden geworden, die sich zwar deutlich an den Originalen orientieren, aber eben doch nur tricktechnische Kopien der „echten“ sieben Zwerge sind. Ein Kunstgriff, der wohl vor allem versuchen dürfte, das Interesse der ganz jungen Kinozuschauer zu wecken, die aber andererseits die vielfach und ausgiebig zitierte Vorlage nicht kennen dürften. Gut möglich, dass es hier nach dem Willen der Filmemacher einmal andersherum gehen soll: Dass nämlich die Eltern in diesem Fall ihren Nachwuchs zum Kinobesuch überreden. Ob das freilich gelingt, bleibt abzuwarten…
Wie die Vorgängerfilme, so orientiert sich auch Der 7bte Zwerg am Märchenfundus der Gebrüder Grimm und nimmt sich dieses Mal als Grundmotiv Dornröschen vor. Im Gegensatz zur Vorlage aber ist in dem Film die Gefahr durch den Fluch der bösen Fee (fast) gebannt: Im Königreich Fabularasa steht der 18. Geburtstag von Prinzessin Rose an – und das ist just genau das Datum, an dem die Zauberkraft der Verwünschung der Eisfee Dellamorte (furios gesprochen und gesungen von Nina Hagen) endet. Aus allen Ecken des Königreichs kommen die Menschen herbeigeströmt, um das freudige Ereignis zu begehen und natürlich sind auch die sieben Zwerge zur Feier geladen. Durch eine Hinterlist Dellamortes und eine Ungeschicklichkeit Bubis (wie stets gesprochen von Otto Waalkes) löst jener den Fluch doch noch buchstäblich fünf vor zwölf aus, so dass das ganze Schloss einfriert. Nur den Zwergen gelingt die Flucht – und für die ist es natürlich eine Frage der Ehre, dass sie alles daran setzen, das Land aus dem eisigen Griff Dellamortes zu befreien. Bewaffnet mit nichts weiter als einer Dose Bohnerwachs und dem Wissen, dass nur der Kuss eines wahrhaft Liebenden die Prinzessin erlösen kann, machen sich die Zwerge auf den Weg und bestehen dabei natürlich allerhand Gefahren…

Zwar folgt Der 7bte Zwerg in seiner Figurenzeichnung den beiden Vorgängerfilmen, dennoch ist es unübersehbar, dass mit der Transformation zum Animationsfilm auch die Zielgruppe gewechselt hat. Die Kalauer und Witzchen der Truppe sind zwar für Kenner der beiden Realfilme deutlich erkennbar, dürften diese aber kaum ins Kino locken. Statt des manchmal beinahe anarchischen Humors gibt es nun einigermaßen kindgerechte Unterhaltung, die aber auch altersmäßig schnell an ihre Grenzen stößt. Kleine Zuschauer, die das Alter von zehn bereits überschritten haben, dürften mit dem Film eher weniger anzufangen wissen – für sie gibt es wahrhaft bessere und altersgerechtere Unterhaltung im Kino. Und für die erwachsenen Begleitpersonen ist ebenfalls recht wenig geboten – es sei denn, man hört sich die routinierten abgespulten Witzchen der Zwerge noch einmal an und begnügt sich mit den gezeichneten Pendants, die immerhin für den geübten Blick schnell und eindeutig zuzuordnen sind. Herausragend ist an diesem Film einzig und allein Nina Hagen, deren erprobtes Organ zumindest für akustische und musikalische Höhepunkte in einem ansonsten eher müde dahinschleppenden Film sorgt.

Es sollte schon sehr wundern, wenn die sieben Zwerge nach diesem Film in eine weitere Runde starten sollten: Für Kinder ist die Zuschauerschaft einfach zu begrenzt, während eine weitere Realfilmumsetzung schon allein am Alter von Bubi-Darsteller Otto Waalkes scheitern dürfte. Der ist mittlerweile stolze 66 Jahre alt und vielleicht zwar ein ewiger Kindskopf, aber ganz bestimmt kein Bubi mehr…

Der 7bte Zwerg

Bubi, Cookie, Sunny, Speedy, Tschako, Ralfie und Cloudy, besser bekannt als die sieben Zwerge aus den zwei bisherigen Realfilm-Abenteuern sind wieder da. Allerdings haben sich die „possierlichen Kerlchen“ seit ihrem letzen Kinoauftritt ganz schön verändert – aus ihnen sind mittlerweile animierte Helden geworden, die sich zwar deutlich an den Originalen orientieren, aber eben doch nur tricktechnische Kopien der „echten“ sieben Zwerge sind.
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Meinungen

Manfred Knüpel · 05.10.2014

Das ist ein mega geiler Film viel Action und Drama :)