Das magische Haus

Eine Filmkritik von Laurenz Werter

Die dritte Dimension als Spektakel

Nach Sammys Abenteuer präsentieren Jeremy Degruson und Ben Stassen ihren neuen Animationsfilm Das magische Haus, dem gelingt, was bei kleinen, unscheinbaren Produktionen häufig nicht der Fall ist: Er kann es problemlos mit der großen Konkurrenz aufnehmen. In einem Punkt übertrifft er sie sogar, nämlich beim gelungenen Einsatz von 3-D.
Der kleine Kater Thunder wird von seinen Besitzern ausgesetzt. Ziellos streunert er umher, bis er ein altes Haus findet, das seine Neugier weckt. Er dringt in das Anwesen ein, wird jedoch von Hase Jack und Maus Maggie verjagt. Da er aber keinen Platz hat, an den er gehen könnte, kehrt er zurück. Lawrence, der alte Bühnenmagier, der in dem Haus lebt, nimmt Thunder in seine Familie, die aus allerhand Tieren und animierten Objekten besteht, auf. Doch als der alte Mann ins Krankenhaus kommt, sieht dessen Neffe Danny seine Chance gekommen, das Haus zu Geld zu machen. Thunder und seine Freunde stellen sich dem ruchlosen Mann in den Weg.

Was der Film an einer originellen Geschichte vermissen lässt, macht er durch liebevolle Charakter-Designs und eine flotte Erzählweise mehr als wett. Darüber hinaus nutzt er die dritte Dimension, wie es speziell Animationsfilme immer tun sollten: Er macht daraus ein Erlebnis. Für die Tiefenwirkung interessieren sich die Filmemacher nicht, sie lassen Dinge von der Leinwand direkt auf den Zuschauer zufliegen. Ja, das ist vergleichbar mit Jahrmarktstricks, aber genau das ist es, was nicht nur das junge Publikum sehen will. 3-D sollte einen Film, speziell einen, der auf Kinder abzielt, bereichern, und nicht nur eine im Endeffekt überflüssige Spielerei sein.

Auch ohne dieses Gimmick könnte Das magische Haus jedoch überzeugen. Es macht Spaß zuzusehen, wie die ungleichen Freunde ihr Heim verteidigen. Das wird aufgrund der Menge an Interessenten, die das Haus kaufen möchten, zwar ein bisschen zur Nummernrevue, die Ideenvielfalt, mit der hier den Eindringlingen begegnet wird, ist jedoch derart, dass man über diesen Umstand gerne hinwegsieht. Das magische Haus ist mit seinen einfachen Botschaften natürlich in erster Linie ein Film für ein jüngeres Publikum, aber die älteren Begleiter laufen hier nicht Gefahr, sich zu langweilen, schon alleine, weil das 3-D-Spektakel Erlebniswert hat und das Zusammenspiel der bunt zusammengewürfelten Figurenschar immer wieder für Abwechslung sorgt. Das Zeug zum künftigen Klassiker hat diese belgische Produktion sicherlich nicht, vergnüglich ist sie aber allemal.

Das magische Haus

Nach „Sammys Abenteuer“ präsentieren Jeremy Degruson und Ben Stassen ihren neuen Animationsfilm „Das magische Haus“, dem gelingt, was bei kleinen, unscheinbaren Produktionen häufig nicht der Fall ist: Er kann es problemlos mit der großen Konkurrenz aufnehmen. In einem Punkt übertrifft er sie sogar, nämlich beim gelungenen Einsatz von 3-D.
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