Cold Prey 2

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Das nicht nur die Amis das Genre „Teen Slasher“ drauf haben, bewies 2006 der norwegische Reißer „Cold Prey“. Optisch ganz groß dabei, darstellerisch den US-Vorbildern (die meist eh nur Type Casting betreiben) weit voraus und ein großer Erfolg auf Festivals und DVD. Das sich die Originalität dabei in Grenzen hielt, war kein Manko: Genrefilme haben nun mal ihre Regeln und Muster. Wenn denn mal ein Film alles umwirft und neu zusammensetzt – Stichwort: Innovation -, ist die Freude um so größer. Scream fällt da spontan ein. Cold Prey 2 pfeift wie der Vorgänger auf Innovation, das aber mit unerhört cooler Optik und gutem Zug, sprich Tempo.
Die fasst erfrorene Jannicke (Ingrid Bolsø Berdal), einzige Überlebende des Hotelmassakers aus Teil 1, wird von der Polizei auf einer Straße aufgelesen. Im nahen Krankenhaus taut die junge Frau langsam wieder auf und erzählt ihre Geschichte. Die geschockten Polizisten machen sich umgehend zum Hotel auf und finden die toten Freunde – und den Killer! Die Leichen werden in das selbe Krankenhaus gebracht, in dem sich die Krankenschwestern Camilla (Marthe Snorresdotter Rovik) und Audhild (Johanna Mørck) um Jannicke kümmern. Schnell stellt sich heraus, dass es keine gute Idee war, den Killer auch ins Krankenhaus zu bringen. Dieser steht nämlich bald wieder von den (vermeintlich) Toten auf und metzelt Belegschaft und Patienten nieder. Und die Polizei ist noch im Schnee unterwegs! Jannicke ist die Einzige, die sich der Gefahr bewusst ist und setzt alles daran, den Killer endgültig zu vernichten.

Regisseur Mats Stenberg legt mit Cold Prey 2 sein Spielfilmdebüt hin – was kaum zu glauben ist. Die Optik ist bestechend, Spannung und Atmosphäre sind extrem dicht und die Inszenierung straight und nie langweilig. Etwaige Logiklöcher lassen sich so am besten verschmerzen. Was besonders positiv auffällt ist, dass auch Nebenfiguren nicht bloße Staffage sind und man so wirklich mitfiebert. Wieder erfährt man Details aus der Vorgeschichte des Killers, doch wirkt das nie aufgesetzt oder zu gewollt. Zwar wird ab dessen Auferstehung der Slasher-Motor angeworfen, doch sind die Morde und Szenarien nie zu abgedroschen. Etwas mehr Ambivalenz wäre dennoch drin gewesen. Cold Prey 2 hat sympathische Figuren, ist großartig gefilmt und spannend erzählt. Spricht also nichts gegen einen unterhaltsamen Filmabend.

Cold Prey 2

Das nicht nur die Amis das Genre „Teen Slasher“ drauf haben, bewies 2006 der norwegische Reißer „Cold Prey“. Optisch ganz groß dabei, darstellerisch den US-Vorbildern (die meist eh nur Type Casting betreiben) weit voraus und ein großer Erfolg auf Festivals und DVD.
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