About Last Night

Eine Filmkritik von Laurenz Werter

Nochmal so wie in den 80ern

David Mamets Stück Sexual Perversity in Chicago stand schon einmal für einen Film Pate: 1986 waren es Rob Lowe und Demi Moore, die in Nochmal so wie letzte Nacht die Probleme einer echten Beziehung meistern mussten. Nun sind es Michael Ealy und Joy Bryant.
Bernie (Kevin Hart) schwärmt seinem Kumpel Danny (Michael Ealy) von seiner jüngsten Eroberung vor, während diese, Joan (Regina Hall), ihrer Freundin Debbie (Joy Bryant) von ihrer Nacht mit Kevin berichtet. Wenig später steht das erste Date zu viert, bei dem sich Debbie und Danny kaum näherkommen, aber dann doch im Bett landen. Was ein One-Night-Stand hätte werden können, entwickelt sich zur Beziehung, die schon bald in Untiefen gerät und die Liebenden vor die Frage stellt, ob sie wirklich zusammen bleiben sollten.

Die moderne Version des mittlerweile auch schon in die Jahre gekommenen Stücks verzichtet leider darauf, eine echte Aktualisierung vorzunehmen. Dabei hätte es sich angeboten, die Betrachtung dessen, wie eine Beziehung in unserer heutigen schnellen und vor allem schnelllebigen Welt überdauern kann. Für ein Update der Geschichte ist wirklich genug Zeit vergangen, der 1986er-Film schafft es aber dennoch mehr, eine Aussage zum Stand des Lebens und Liebens seiner Zeit zu machen. In About Last Night ist es hingegen eher so, dass man sich auf das Wer und Wie, nicht aber auf das Warum konzentriert. Dabei ist die Frage, wieso die Beziehung vor dem Scheitern steht, der eigentlich interessante Aspekt der Geschichte.

Der Film lebt aber weniger von seiner Geschichte, als vielmehr von den Figuren. Die Darsteller liefern erstklassige Leistungen ab, so mancher beweist sogar, dass eben mehr in ihm steckt, als man bisher hätte vermuten können. Aber so angenehm der Film auch anzusehen ist, echte Relevanz erlangt er nie. Nun kann man sagen, dass das für viele Filme gilt, und hätte damit durchaus recht, aber Mamets Stück wollte etwas aussagen, der 80er-Film folgte dem und die moderne Neuauflage sollte da nicht niedriger zielen, sondern eigentlich sogar versuchen, das Vorangegangene zu übertreffen. Aber dem ist nicht so. About Last Night ist gefälliges, aber durchschnittliches Kino, das oberflächlich zu gefallen weiß, aber die notwendige Tiefe vermissen lässt.

About Last Night

David Mamets Stück „Sexual Perversity in Chicago“ stand schon einmal für einen Film Pate: 1986 waren es Rob Lowe und Demi Moore, die in „Nochmal so wie letzte Nacht“ die Probleme einer echten Beziehung meistern mussten. Nun sind es Michael Ealy und Joy Bryant.
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