Die Coopers - Schlimmer geht immer

Eine Filmkritik von Rochus Wolff

So ein richtig lustig mieser Tag

Im Grunde ist der Film eine einzige Lüge: Denn er behauptet, die Coopers hätten einen richtig furchtbaren, schrecklichen Tag – aber mit so viel Contenance wandern sie durch das Chaos, das sich um sie herum entwickelt, sie bleiben dabei einander so zugetan, wenn man als Familienvater schon einmal einen schlechten Tag gehabt hat, kann man dazu nur sagen: So schlimm kann es alles nicht sein. Aber das ist okay, es soll ja lustig sein.
Eine Komödie vom Scheitern also, in der sich (Achtung, kein echter Spoiler!) am Schluss dann alles irgendwie zum Guten wendet, weil die Moral ist (Achtung, Disney!), dass alles gut wird. Und das wäre unerträglich, wäre es nicht einigermaßen charmant erzählt, vielleicht belanglos, aber lustig und in seinen andauernden Katastrophen flott voranschreitend.

Nämlich diese: Für Alexander Cooper (Ed Oxenbould, vor kurzem als Hauptdarsteller in Paper Planes auch auf der Berlinale vertreten) sind schlechte Tage nichts besonderes, eigentlich geht bei ihm dauernd sehr vieles schief. Nach einigen besonders üblen Missgeschicken, die seine glückliche Familie gar nicht so richtig mitbekommt, wünscht er sich nur, es würde ihnen auch mal so ergehen. Und prompt geht am nächsten Morgen – Alex’ Geburtstag – für die Coopers alles schief. Die Schwester Emily, die im Schulmusical als Peter Pan auftreten soll, ist erkältet, der Bruder Anthony hat am Tag des Schulballs einen dicken Pickel im Gesicht – und das sind die harmlosen Ereignisse des Morgens, die sich bis zum Abend deutlich steigern: das Familienauto ist praktisch zerstört, ein Krokodil sitzt im Hausflur, und zum Kindergeburtstag taucht eine Truppe Stripper auf…

Im Grunde ist Die Coopers – Schlimmer geht immer so eine Art The Hangover für Familien: Es gibt ein paar Ekelszenen, reichlich Fremdschämen und viel Durcheinander, aber es werden weder Gefühle noch Tiere ernsthaft verletzt; die Gags sind vielfach sehr vorhersehbar. Aber der Film will gar nicht viel mehr bieten als solche leichtfüßige Unterhaltung – und vor allem Steve Carrell (in bekannter Rolle als ernsthaft-humorvoller Familienvater) und Jennifer Garner machen den Film dann eben doch ganz charmant.

Mit dem hierzulande wenig bekannten Kinderbuch von Judith Viorst, auf dem der Film von Miguel Arteta basiert, hat Die Coopers wohl nur noch die Grundidee (und im englischen Original den Titel) gemein; das erspart womöglich unvorteilhafte Vergleiche; und so bekommt man mit diesem Film recht typisch-durchschnittliche Disney-Familienkost serviert: Anderthalb Stunden durchaus brauchbare Unterhaltung, es bleibt aber wenig davon in der Erinnerung zurück.

Die Coopers - Schlimmer geht immer

Im Grunde ist der Film eine einzige Lüge: Denn er behauptet, die Coopers hätten einen richtig furchtbaren, schrecklichen Tag – aber mit so viel Contenance wandern sie durch das Chaos, das sich um sie herum entwickelt, sie bleiben dabei einander so zugetan, wenn man als Familienvater schon einmal einen schlechten Tag gehabt hat, kann man dazu nur sagen: So schlimm kann es alles nicht sein. Aber das ist okay, es soll ja lustig sein.
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